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Eugen Leikermoser

Opfer des Terrors der NS-Bewegung in Österreich 1933 - 1938

Fememord 1935 (Tirol)

 

 

Geboren 24. Juni 1916 in Nürnberg, arbeitsloser Hilfsarbeiter

 

Eugen Leikermoser wurde Anfang August 1935 in Landeck wegen NS-Betätigung verhaftet. Er belastete mehrere Nationalsozialisten der Gegend, was zu weiteren Festnahmen führte. Aufgrund seiner Bereitschaft, als Polizeikonfident tätig zu werden, wurde Leikermoser auf freien Fuß gesetzt. Vermutlich aufgrund von Informationen aus der Bezirkshauptmannschaft Landeck wurde er von der NSDAP schnell enttarnt. So kursierte unter den Innsbrucker Nationalsozialisten ein Flugblatt mit Leikermosers Personenbeschreibung und der Warnung: "Es gibt gegen solche Leute, die aus Gemeinheit oder aus Schwäche ihre Mitkämpfer preisgeben, kein anderes Mittel als die Selbsthilfe. Wir sind entschlossen diesen Weg rücksichtslos zu beschreiten."
Am 24. Juli 1935 wurde Leikermoser in Innsbruck entführt und ermordet. Seine Leiche, die am Hals deutliche Würgespuren aufwies, wurde am 25. August in Pflach gefunden.

 

Die Täter Hubert Baumann und Engelbert Tusch gehörten dem sogenannten T-Sturm (Terror-Sturm) der SA an. Sie flüchteten nach Deutschland. Drahtzieher der Aktion war Max Tischer, vor dem Parteiverbot Abteilungsleiter in der Gauleitung Tirol.

 

 

Quellen: ÖStA, AdR, BKA/Inneres gen GZ 302.048-St.B.-35, GZ 300.691-St.B.-35, GZ 325.488-St.B.-36, GZ 306.642-St.B.-37; ÖStA, AdR, BKA/Inneres Tirol GZ 301.638-36, GZ 303.234-36; Hans Schafranek, NS-Feme in Innsbruck: Der Mordfall Leikermoser im Jahr 1935, in: Tiroler Heimat. Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde Nord-, Ost- und Südtirols, Innsbruck 2009, S. 165-184

 

 

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