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Neonazi-Terror

Neues von ganz rechts - Dezember 2008

Nach dem Mordversuch an dem Passauer Polizeichef Alois Mannichl verhärtet sich der Verdacht, dass die neonazistischen Täter im näheren Umfeld der Freien Nationalisten München zu suchen sind. Dennoch behaupten österreichische Neonazis aus dem Bund freier Jugend bzw. der Jungen Aktion im Internet, der Mordanschlag auf Mannichl sei nur "angeblich 'rechtsextrem'" motiviert. Auch die jüngsten Morddrohungen aus der oberösterreichischen und Wiener Neonaziszene gegen bekannte Antifaschisten, darunter ein Mitarbeiter des DÖW, werden bestritten. Bevor man die Taten von Kameraden zugibt, flieht man lieber in Verschwörungstheorien. Der Mordversuch diene als Vorwand für die "Verschärfung der Repression gegen die oppositionelle, volkstreue Jugend". Und so beklagt man sich, dass "seit dem Messerangriff auf den Passauer Polizisten" in Oberösterreich unzählige "Hausdurchsuchungen" stattgefunden haben.

Bereits am 15. Dezember betonte der Anführer der kurz ins Visier der Fahnder geratenen Neonazigruppe Freie Nationalisten München Philipp Hasselbach auf seiner Homepage, dass von Nazi-Seite kein "Mitleid" mit dem Anschlagsopfer angebracht sei: "Viel mehr wünschen wir dem Polizeidirektor nach seiner Genesung, dass er künftig erst denkt und dann handelt. Sein übereifriges Eingreifen gegen nationale Deutsche ging [...] weit über geltendes Recht hinaus. [...] Wen wundert schon bei so einer zweifelhaften Bilanz, dass es Menschen gibt, die abdrehen und sich nicht anders zu helfen wissen". Zwei Tage später - Hasselbach ist mittlerweile selber verhört worden - heißt es auf der Site der Freien Nationalisten München, das "ganze Theater" sei "doch nur dazu da, um massive Repression gegen den nationalen Widerstand auszuüben". Demgegenüber behauptet Hasselbach, "dass Polizeidirektor Mannichl diesen Anschlag vielleicht sogar provoziert hat".

Die vermuteten Spuren nach Österreich bekommen durch die Involvierung von Hasselbach noch mehr Brisanz: Behauptete doch der bayrische Neonazi schon 2005, er habe Kontakte zu führenden Kader des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) (siehe: Deutsche Neonazis und die FPÖ in der Krise »). Im Oktober 2005 schrieb Hasselbach in einem einschlägigen Internetforum, dass "sich in der FPÖ [...] nicht wenige Nationalsozialisten" tummeln würden und im RFJ seien "sogar führende Funktionäre im Bundesvorstand intern als Nationalsozialisten bekannt" (siehe: Neonazis über Strache-FPÖ »).

 

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