logo
logo

Leeb, Heinrich

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

A    B    C    D    E    F    G    H    I    J    K    L    M    N    O    P    Q    R    S    T    U    V    W    Z   

 

 

Name russisch: Лееб Генрих Генрихович
Geboren: 1892, Schönau an der Triesting
Beruf: Tischler
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926
Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan)
Verhaftet: 29.07.1941
Anklage: Spionage
Urteil: 31.03.1942, Sonderberatung (OSO), Tod durch Erschießen
Rehabilitiert: 30.04.1989, Kasachische Staatsanwaltschaft
Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie
Schicksal: erschossen

 

Heinrich Leeb wurde 1892 in Schönau an der Triesting (Bezirk Baden) geboren. Er war von Beruf Tischler und diente im Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee. 1926 schloss er sich der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe in die Sowjetunion an. Unterstützt von österreichischen und sowjetischen Behörden wanderten mehr als 200 meist arbeitslose Handwerker aller Art nach Kasachstan aus, um in Kzyl-Orda (Kyzyl-Orda) am Fluss Syr-Darja die so genannte Uhlfeld-Kolonie (Incommune Uhlfeld) zu gründen. Bereits im Frühjahr 1927 löste sich die Kolonie auf. Die Mehrzahl der Kolonisten kehrte nach Österreich zurück, andere blieben in der Sowjetunion und einige wanderten nach China weiter.

 

Leeb lebte in der chinesischen Stadt Gulja (Kuldscha, kasachisch Құлжа, chinesisch Yining), als er am 29. Juli 1941 von einer KGB-Sondereinheit verhaftet wurde. Ebenso wie die anderen ehemaligen Uhlfeld-Kolonisten Hugo Blasch, Alfred Höflinger, Alois Fluch, Marjan Kloc, Franz Konetschny, Johann Pfliegel und Rudolf Strach wurde Leeb am 31. März 1942 wegen Spionage zum Tode verurteilt. Man kann davon ausgehen, dass er ebenfalls um 1939 verhaftet und 1941 vom NKVD aus Gulja nach Kasachstan entführt wurde, denn in diesen Jahren stand die Provinz Sinkiang (Xinjiang) unter starkem sowjetischem Einfluss, war jedoch ansonsten isoliert.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, ÖStA

Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.

 

» nächste Biographie

 

Unterstützt von: