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Neues von der Landsmannschaft

Neues von ganz rechts - September 2000

Wie schon vielfach berichtet, verfügt die rechtsextreme Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) über zahlreiche Kontakte nach Österreich, wobei vor allem jene ins Vorfeld der FPÖ (Freiheitliche Akademikerverbände, Aula) von politischer Relevanz sind. Nun hat sich auch die Österreichische Landsmannschaft (ÖLM), die mit Helmut Kowarik und Bärbel Schöfnagel zwei Wiener FPÖ-PolitikerInnen zu ihren führenden AktivistInnen zählt, diesbezüglich positioniert. In der jüngsten Ausgabe des ÖLM-Organs Eckartbote findet sich ein Interview mit dem stellvertretenden NPD-Vorsitzenden Jürgen Schön, der dort einen nationalen "Sozialismus" fordern und auf eine "Internationale der Nationalisten" oder "Meinungsführerschaft in Deutschland" hoffen darf (Eckartbote 9/2000, S. 9). Das drohende Verbot der NPD wird im Eckartboten wie folgt kommentiert: "Der Anschlag in Düsseldorf lieferte vorerst einmal den einen die ersehnte Gelegenheit, gegen unliebsame Konkurrenz von rechts endlich härtere Maßnahmen zu fordern, den anderen, sich als antifaschistische Gutmenschen in Erinnerung zu rufen. Der lachende Dritte könnte aber durchaus im Ausland sitzen." (ebd., S. 6) Die Parteinahme des Eckartboten überrascht kaum, schreibt doch dessen "Schriftleiter" Helmut Müller auch für das NPD-Organ Deutsche Stimme.

Der aktuelle Eckartbote bringt darüber hinaus auch eine "Aufruf in eigener Sache", verbunden mit der Bitte um Spenden: "In unserer Ausgabe 4/1997 hatten wir von einem Telefongespräch zwischen unserem Leser Karl Seeger und dem damals in Diensten der Herren Reemtsma, Heer und Co. stehenden Kommunikationsdesigner Christian Reuther berichtet. In der Folge forderte Christian Reuther von uns eine Entgegnung, und als wir dieser nicht nachkamen, brachte er eine Klage beim Handelsgericht in Wien ein." (Ebenda, S. 3) Nach einem Vergleich am 21. Juni 2000 musste der Eckartbote widerrufen, dass "Christian Reuther [...] in einem Gespräch mit Karl Seeger geäußert (hätte), dass das Bildmaterial, welches für die Ausstellung mit dem Titel 'Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 44' verwendet wurde, meistens Amateuraufnahmen seien und retouchiert werden musste; außerdem könne er sich nicht vorstellen, dass deutsche Soldaten eigene Verbrechen ihrer Einheit fotografiert und Fotos bis in die Gefangenschaft im Waffenrock mitgetragen hätten." (Ebenda, S. 2)

Weiters kündigt der Eckartbote die Veranstaltungen der Aktionsgemeinschaft 80 Jahre Kärntner Volksabstimmung an. Darunter die "Volksabstimmungsfeier" am Zollfeld (23. 9.), mit einem "Sternmarsch" und einer "Festansprache" des LH Dr. Jörg Haider, die "Ulrichsbergfeier" (1. 10.) und der traditionelle "Europaabend" ehemaliger Wehrmachts- und Waffen-SS-Angehöriger in Krumpendorf (2. 10.). Ebenfalls beworben werden die Veranstaltungen der ARGE Kärnten 2000, eines Zusammenschlusses der deutschnationalen Studentenverbindungen anlässlich des völkischen Jubiläums. Diese feiern zwischen 6. und 8. Oktober in Klagenfurt.

 

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