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Rechtsextreme und Neonazis zur FPÖ-Krise

Neues von ganz rechts - November 2002

Die rechtsextreme Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) fragt sich in einem aktuellen Flugblatt: "Was machen wir ohne Haider?" Mit ihm hat die AFP den "fähigsten, visionärsten, erfolgreichsten und besten Politiker Österreichs" verloren. Nichtsdestotrotz seien "zwei schwere Fehler bei Jörg Haider" festzustellen: Erstens habe er seine Partei "mindestens vier Jahre zu früh" auf die Regierungsbank geschickt, zweitens fehle ihm die notwendige "Menschenkenntnis" bei der Auswahl seiner MitstreiterInnen. Als Beispiele für Haiders Fehlgriffe in Personalfragen nennt die AFP Peter Sichrovsky und Daniela Raschhofer. Leute wie diese würden "natürlich jetzt wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen". Aber man will die Hoffnung nicht aufgeben: "Wir glauben, dass Jörg Haider spätestens bei den nächsten Europawahlen wieder da sein wird und seine politische Strahlkraft weit über die Grenzen Österreichs einsetzen wird. Und freuen uns darauf."

Robert Faller, Kopf der neonazistischen Kameradschaft Germania, schrieb am 8. 10. 2002 im Forum des deutschen Wikinger-Versandes über die FPÖ: "Den Nationalismus kann man dieser Partei nicht absprechen, wenn man sich mit der Geschichte und der Basis dieser Partei auseinander gesetzt hat - leider sitzen an der Spitze und hinter den Kulissen auch hier schon Großindustrielle, die uns Nationalisten ausnutzen und so an die Macht kommen wollen! Auf welcher Seite Jörg Haider in dieser Schlacht steht, hat der schon mehrfach und nachdrücklich bewiesen (SS-Treffen, Aussagen über die Beschäftigungspolitik im dritten Reich, [...]. Solange es in Österreich keine Aufhebung der Knebelgesetze gibt, ist die FPÖ unsere einzige Stimme und Hoffnung zugleich [...] Ich kenne persönlich genug überzeugte Nationalisten bis ins hohe Alter, die bei der FPÖ sind ... einen Fuß hat sicherlich praktisch jede nationale Bewegung in der FPÖ!"
Noch am 9. 9. begrüßte Faller im Nationalen Forum (Die Spinne) den Rücktritt von Riess-Passer als "Reinigungsprozess": "Die alten liberalen Krusten der Partei kamen noch mal zum Vorschein, um sie endgültig wegzuräumen!"
Auch von anderen Neonazis wurde in diesem Internet-Forum die "Machtübernahme des rechten Flügels" begrüßt. Aber man bleibt dabei realistisch. So schrieb ein "Cherusker" am 10. 9.: "Mit einer Haider-FPÖ an der Macht bekommst du sicher kein 4. Reich. Der Vorteil ist halt, dass viele Burschenschafter in höhere Positionen einsickern und zumindest gibt es keine neuen Repressionen gegen uns. Haider als jüdischen Platzhalter zu denunzieren, geht ein bisschen weit, immerhin trug seine Fechtpuppe den Namen Wiesenthal auf der Brust. [...] Die wichtigen Kontakte in den arabischen Raum brauch ich wohl auch nicht extra erwähnen."

 

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