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NS-Propaganda

DÖW Foto 6096/8 - 9: Beide Fotos wurden nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Lemberg von Fotografen einer Propaganda-Kompanie - einer Truppengattung der Wehrmacht und der Waffen SS - aufgenommen.

 

Foto 6096/9 (links) dokumentiert die deutschfreundliche Haltung großer Teile der ukrainischen Bevölkerung. Der stalinistische Terror nach der Besetzung Galiziens 1939, die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft ab 1940, das Verbot ukrainischer Organisationen sowie Massendeportationen und Massenerschießungen hatten in der ukrainischen Bevölkerung den Hass gegen die sowjetische Besatzung geschürt. Schon zuvor war es in Lemberg zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ukrainern, die die Unabhängigkeit erreichen wollten, und der polnischen Bevölkerung gekommen. Viele UkrainerInnen begrüßten daher den Einmarsch der deutschen Truppen. Der Originaltext des Fotos, der bei Abdruck verwendet werden musste, lautete u. a.: "Die Bevölkerung, die sich in den Kellern versteckt gehalten hatte, strömte bei der Ankunft der deutschen Soldaten auf die Straßen, um sie freudig zu begrüßen."

 

Foto 6096/8 (rechts) zeigt eine Menschenansammlung am 30. Juni 1941 vor dem Brygidki-Gefängnis in Lemberg, dessen Innenhof wenig später den Schauplatz antisemitisch motivierter Morde bildete. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg hetzte die deutsche Propaganda zum Pogrom gegen die Juden, indem sie die Ermordung von 4000 politischen Gefangenen, die der sowjetische NKVD verübt hatte, "jüdischen Bolschewiken" anlastete. Im Orginaltext des Fotos heißt es u. a.: "Unser Bild zeigt eine Aussenansicht des noch brennenden Untersuchungsgefängnisses in Lemberg wo 2-3000 Ukrainer und Ukrainerinnen ermordet wurden."

 

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