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Steidl, Karl

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Штейдль (Штейндл, Штейдель) Карл Карлович

Geboren: 29.06.1910, Linz

Beruf: Dachdecker, Kraftfahrer

Letzter Wohnort in Österreich: Linz

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 25.04.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 23.06.1941, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 11.07.1942, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft

Rehabilitiert: 05.02.1999, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: überlebte

 

Karl Steidl (Steidel), geboren 1910 in Linz in einer Arbeiterfamilie, war gelernter Dachdecker. Von 1924 bis 1933 war er Mitglied der SAJ. Er soll während der Kämpfe in Linz im Februar 1934 in der Wimhölzerstraße an einem Feuerüberfall auf die Exekutive beteiligt gewesen sein. Weil er wegen Mordes und Aufruhrs zur Verhaftung ausgeschrieben war, flüchtete er in die ČSR (wo er zwei Monate in Haft war) und gelangte dann mit dem ersten Schutzbundtransport im April 1934 nach Russland.

 

In Moskau trat er noch 1934 der KPÖ bei und blieb Mitglied, bis er 1940 wegen fehlender Beitragsleistung ausgeschlossen wurde. Am 3. Februar 1937 wurde ihm die österreichische Staatsbürgerschaft aberkannt. 1941 wurde Steidl sowjetischer Staatsbürger. In Moskau arbeitete er als Kraftfahrer im Stalin-Autowerk, ab Mai 1941 als Chauffeur der deutschen Botschaft. Verheiratet war er mit Anna Lomonosova (Ломоносова Анна Иосифовна, geb. 1906).

 

Karl Steidl wurde am 23. Juni 1941 verhaftet und in ein Gefängnis in Omsk gebracht, wo er wegen Spionage im Juli 1942 zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt wurde. 1956 konnte er nach Österreich zurückkehren.

 

 

Quelle: RGASPI, ÖStA, DÖW, lists.memo.ru (unter Штейдель)

 

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