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Meisel, Jakob (Jg. 1876)

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Майзель (Мейзель) Якоб Максович

Geboren: 02.04.1876, Neustadt an der Waag (Slowakei)

Beruf: Tischler

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1934, 1939

Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov

Verhaftet: L'vov

Urteil: 19.07.1940, Verbannung in das Gebiet Archangel'sk

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Jakob Meisel wurde 1876 in Neustadt an der Waag (auch Wagneustadtl; slowakisch Nové Mesto nad Váhom, ungarisch Vágújhely) geboren, er war jüdischer Herkunft. Meisel war von Beruf Tischler und besaß eine eigene Werkstätte. Von 1915 bis 1918 war er in Nikol'sk (Ussurijsk) in russischer Kriegsgefangenschaft. Von 1918 bis 1925 war er Mitglied der SDAP in Wien, 1929 trat er in die KPÖ ein. Im Februar 1934 nahm er an den Kämpfen teil und emigrierte in der Folge in die ČSR, gelangte dann im April 1934 mit dem ersten Schutzbundtransport in die UdSSR. Sein Sohn Josef Meisel studierte an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau. Der zweite Sohn aus erster Ehe, Paul Meisel, emigrierte ebenfalls in die Sowjetunion und wurde im September 1937 in Char'kov verhaftet. Jakob Meisel arbeitete als Tischler in der Fabrik Серп и молот. Im November 1937 fuhr er mit seiner zweiten Frau und dem kleinen Sohn Karl nach Wien zurück. Bei der Ankunft wurde er verhaftet und blieb sieben Wochen im Polizeigewahrsam.

 

Am 18. Juli 1938 wanderte Meisel mit seiner Frau erneut aus, diesmal über Pressburg, vermutlich nach Polen. Er dürfte beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf sowjetisches Territorium geflüchtet sein. Er wurde in Lemberg (L'vov) verhaftet, am 19. Juni 1940 wurde seine Verbannung beschlossen. Wie viele Wiener Juden, die vom NKVD aus L'vov (L'viv) nach Archangel’sk verbannt wurden, ist er kurz nach der Ankunft, am 14. Oktober 1940, aus seinem Verbannungsort geflüchtet. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, RGASPI, ÖStA

 

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