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Meisel, Paul

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Майзель Пауль Якубович (Яковлевич)

Geboren: 13.08.1909, Wien

Beruf: Tischler, Dreher

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 20.08.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov

Verhaftet: 21.09.1937, Char'kov

Anklage: Spionage, Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären faschistischen Organisation

Urteil: 14.12.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Gestorben: 22.01.1943, KZ Auschwitz

Rehabilitiert: 24.06.1989, Staatsanwalt des Char'kover Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Paul Meisel, geboren 1909 in Wien, war der Bruder von Josef Meisel, der von 1934 bis 1936 an der Internationalen Lenin-Schule studierte, und der Sohn von Jakob Meisel, der 1934 mit dem ersten Schutzbundtransport in die Sowjetunion kam und 1937 nach Österreich zurückkehrte. Paul Meisel trat 1925 dem KJV bei und wurde am 15. Juli 1927 in die KPÖ überführt. Im Februar 1934 war er an den Kämpfen nicht beteiligt, er erhielt als Familienangehöriger die Erlaubnis zur Einreise in die UdSSR. Paul Meisel arbeitete als Dreher im Char'kover Betrieb Серп и молот (Sichel und Hammer), ab 1936 war er im Ausländerbüro der MOPR (Internationale Rote Hilfe) tätig.

 

Am 21. September 1937 wurde Paul Meisel verhaftet. Er wurde beschuldigt, Spionage betrieben zu haben und Mitglied einer konterrevolutionären faschistischen Organisation zu sein. Im Verhör bestritt Meisel alle Vorwürfe. Am 14. Dezember 1937 wurde seine Ausweisung beschlossen. Bei seiner Ankunft in Wien am 20. Mai 1938 wurde Paul Meisel als Jude in Haft genommen und nach Buchenwald deportiert. Im März 1942 wurde er in das KZ Natzweiler verlegt, im Oktober 1942 nach Auschwitz, wo er am 22. Jänner 1943 ermordet wurde.

 

 

Quelle: GARF, RGASPI, DÖW

 

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