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Margarethe Anzengruber: Frauen von Widerstandskämpfern

Frauen erzählen von ihrer Ehe mit einem Widerstandskämpfer

Buchpräsentation im DÖW, 12. März 2014

 

Margarethe Anzengruber
Frauen von Widerstandskämpfern
Frauen erzählen von ihrer Ehe mit einem Widerstandskämpfer
230 Seiten, Paperback, new academic press, 1. Auflage 2014, ISBN 978-3-7003-1873-6, EUR 28,00

 

Den Kern des Buches bilden Interviews, die mit Ehefrauen von Widerstandskämpfern geführt wurden. Ihre Lebensgeschichte, ihre Erfahrungen und Erinnerungen haben in der Geschichtsschreibung bisher keinen Platz gefunden, diese Lücke galt es zu füllen. Es war nicht leicht, noch Frauen zu nden, die mit Widerstandskämpfern verheiratet sind bzw. waren, und noch schwieriger, ihr Einverständnis zu erlangen, in einem Interview von ihrem Leben zu erzählen. Die Verweigerung war nur zum Teil ihrem hohen Alter zuzuschreiben. Vielmehr war es ihre Überzeugung, dass sie nichts Erzählenswertes zu berichten hätten, war doch bisher nur das Wirken und Leben ihrer Männer für andere interessant gewesen.

 

Alle Frauen kommen aus einfachen Verhältnissen, sie haben in ihren Familien und in ihrer Umgebung erfahren, was politischer Widerstand gegen ein totalitäres Regime bedeutet, und sie haben ihre antifaschistische Haltung ihr ganzes Leben lang beibehalten.

 

Das Ehe- und Familienleben entsprach im Großen und Ganzen den allgemeinen Vorstellungen und Normen einer guten, funktionierenden Ehe. Woran lag und liegt also das Besondere dieser Verbindungen?

 

Die Männer, die Gefängnis und Konzentrationslager überlebt haben, mussten mit ihren – meist uneingestandenen – Traumatisierungen im Leben zurechtkommen. Dies erforderte von den Frauen Fähigkeiten wie Verständnis, Nachsicht und Ertragen von schmerzlichen Erfahrungen, die über das normale Maß hinausgingen. Die meisten Männer wurden nach ihrer Befreiung zur Verwirklichung ihrer politischen Ziele, für die sie gelitten hatten, mit großem Engagement in Organisationen der kommunistischen und sozialdemokratischen Partei aktiv. Die Familie nahm nur allzu oft eine untergeordnete Stellung ein, ein Umstand, der für die Frauen nicht nur physische, sondern vor allem psychische Belastungen und Anforderungen nach sich zog.

 

Margarethe Anzengruber: Deutsch- und Geschichte-Studium an der Universität Wien. Lehrerin an einem Gymnasium. Studium der Europäischen Ethnologie an der Universität in Wien
Referentin für und bei KulturKonakt in ost-südosteuropäischen Ländern, Evaluierungstätigkeiten. Mitarbeit bei der Reihe des BMUK Informationen zur Politischen Bildung, Mitherausgeberin der Taschenbuchreihe schulheft.

 

 

Zeit:

Mittwoch, 12. März 2014, 18.00 Uhr

 

Ort:

Veranstaltungsraum Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)

 

 

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