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Waldburger Anna


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Anna Waldburger
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Anna
Nachname
Waldburger
Geburtstag
20.04.1894
Wohnort
Wien

Anna Waldburger wurde am 21. 6. 1940 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst und am 1. 10. 1940 wegen "Vergehens nach dem Heimtückegesetz" zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.

Aus dem Urteil des Landgerichts Wien als Sondergericht, 1. 10. 1940:
"Auf Grund der als durchaus glaubwürdig befundenen Angaben der unter Eid vernommenen Zeuginnen [...] hat das Gericht entgegen dem Leugnen der Angeklagten als festgestellt und erwiesen angenommen, dass Anna Waldburger am 16. 6. 1940 während einer Abendvorstellung im Rossauerkino in Wien zu ihrer unbekannt gebliebenen Sitznachbarin gewendet [...] mit Bezug auf die in der Vorstellung gerade gebotene Wochenschau, die Kriegsbilder, insbesondere Bilder teilweise zerstörter englischer Städte zeigte, geäußert hat wie folgt: 'Die armen Engländer, wie schade ist es um die Städte, die da zerstört werden. [...]'
Und weiters: 'Ich habe drei Brüder im Feld, einer von ihnen ist gefallen. Meine Mutter hat ein Schreiben erhalten, worin gestanden ist, dass ihr Sohn auf dem Felde der Ehre gefallen sei; und auf so was soll man noch stolz sein!' [...]
Die festgestellten, öffentlich gemachten Äußerungen, die angesichts der Umstände, unter denen sie fielen, auch von einer niedrigen Gesinnung der Angeklagten Zeugnis ablegen, sind durchaus hetzerischen und gehässigen Inhaltes und waren der Absicht der Täterin zufolge darauf abgestellt, die erforderlichen Kriegsmaßnahmen der Reichsregierung zu verunglimpfen. In der gleichen Linie liegen auch die Mitleidsäußerungen zu Gunsten unserer mitleidslosen Feinde."

Weiteres Schicksal unbekannt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)

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