
Zahradnicek Franz
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Wegen "Hetzreden" und Gesprächen über den Kommunismus an seinem Arbeitsbplatz wurde der Monteur Franz Zahradnicek im September 1939 festgenommen und am 24. 9. 1940 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er blieb bis Ende November 1941 in Haft.
Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 24. 9. 1940:
"Der Inhalt der Gespräche war zunächst die Lohnfrage und Lohnabzüge, wobei er sich stets unzufrieden zeigte und in heftigster Weise die Abzüge kritisierte. Später hatte er für jede Einrichtung des Nat. Soz. nur abfällige Bemerkungen und bekämpfte alle von der Regierung getroffenen Maßnahmen. [...]
Auch die Mehrzahl der von der Betriebsleitung veranstalteten Kameradschaftsabende besuchte er nicht und gab vor, dass er keine Kleidung und kein Geld habe. Obwohl ihm bedeutet wurde, dass diese Kameradschaftsabende auf Kosten der Betriebsführung veranstaltet und Schnitzel verabreicht werden, erklärte er dem KdF.-Wart, er sch... ihm auf sein Schnitzel.
Auch an Sammlungen beteiligte er sich nicht und als er hiezu einmal aufgefordert wurde, bemerkte er, er könne aus Prinzip daran nicht teilnehmen; darüber vom Betriebsobmann zur Rede gestellt, entschuldigte er sich und leistete schriftlich Abbitte. Bald nachher begann er aber wieder seine Hetzreden fortzusetzen."
Überlebt
Quelle: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung)
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