Der Elektromechaniker und Maschinenbauer Franz Zeidler beteiligte sich u. a. an Versuchen, kommunistische Flugschriften herzustellen, beschaffte einen Abziehapparat und organisierte eine Unterstützungsaktion für den flüchtigen KPÖ-Funktionär Friedrich Schwager. Er wurde im Jänner 1943 festgenommen und wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" am 30. 9. 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Franz Zeidler wurde am 19. 11. 1943 im Landesgericht Wien hingerichtet.

Aus einem Brief von Franz Zeidler an seine Frau Mitzi Zeidler, 18. 7. 1943:
"Es ist eine Freude von dir zu hören, dass die Kinder brav sind, was mich mein gegenwärtiges Los leichter ertragen lässt. Auch bin ich um vieles ruhiger geworden, seitdem ich euch gesehen habe. [...]
Liebe Mitzi, ich danke dir, dass du mir in diesen schweren Stunden Trost u. den Kindern eine gute Mutter bist. Wir beide haben immer, wo es nur ging, unter größten eigenen Opfern den Menschen geholfen und waren bestrebt, sie zum Guten zu erziehen, daher kann ich nicht glauben, dass man mich hart bestraft u. hoffe bald wieder bei euch sein zu können, denn voll Undank kann ja doch die Menschheit nicht sein. Die drei Kleinen waren bei der ersten hl. Kommunion u. abends war eine kleine Andacht, hast du mir geschrieben, da hätte ich unsere drei Spatzen gerne gesehen, wie sie gestrahlt haben. [...]
Liebe Mitzi, viele Küsse zu deinem Geburtstag u. wünsche, dass du noch viele Stunden im Kreise der Familie verbringst, denn es ist das Schönste, was es auf Gottes Erden gibt, hoffe, dass auch ich bald wieder in diesem Kreis sein kann."