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Antiamerikanismus als "Gebot der Stunde"

Neues von ganz rechts - September 2004

Unter den Teilnehmern einer Neonazi-Demonstration am 11. September in Schwäbisch Hall fand sich auch eine Delegation des Bundes freier Jugend (BfJ). Die Demonstration zum Jahrestag der islamistischen Terrorangriffe auf die USA wurde von der eng mit dem BfJ kooperierenden Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG) organisiert und stand unter dem Motto: "Die U.S.A. sind unser Unglück! Schützt Europa vor Amerika!"

Im Aufruf zur Demonstration heißt es: "Vietnam, Serbien, Irak, Afghanistan: Wo immer sich souveräne Nationen dem US-Weltherrschaftsanspruch nicht gefügig zeigen, da bombt die U.S.-Mörderflotte diese Länder in die Steinzeit zurück." Die Neonazis forderten: "Kein deutsches Geld für U.S.-Eroberungskrieg! Schluss mit der Amerikanisierung von Kultur, Wirtschaft und Politik, Kampf dem Wallstreet-Kapitalismus, Weg mit den amerikahörigen Antifa-Psychopathen! Her mit einem Völkertribunal gegen die U.S.-Plutokratie! Europas Nationalisten stehen vereint im Kampf gegen das Gift des Amerikanismus!"

Unter dem Titel "Warum Anti-Amerikanismus das Gebot der Stunde ist" veröffentlichte die BDVG im Vorfeld der Demonstration ihre entsprechenden "Leitlinien". Diese machen einmal mehr deutlich, dass der Antiamerikanismus identisch ist mit dem Antisemitismus. So drücken die Neonazis ihren "Hass auf den Völkerfeind, auf die Weltpest" unumwunden aus. Ebenfalls nicht fehlen darf die Rede von "einflussreichen Hintergrundmächten", welche die "gemeine und hinterlistige Umerziehung des deutschen Volkes [...] bis ins Detail geplant" hätten.

Der Antiamerikanismus eint Neonazis mit Antiimperialisten: Auf der Homepage des Freien Widerstandes fand sich bis vor kurzem eine "Anzeige" der Antiimperialistischen Koordination (AIK), die "sich für die größtmögliche Einheit im Kampf gegen den gemeinsamen Feind ein[setzt]." (Zur AIK siehe mehrere Artikel der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich.)

 

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