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Wieder Neonazi-Konzert in Vorarlberg

Neues von ganz rechts - Oktober 2004

Am 9. Oktober hat im Bregenzerwald ein Skinheadkonzert stattgefunden, das von ca. 450 Neonazis aus Österreich, Deutschland und der Schweiz besucht wurde. Laut Berichten in verschiedenen neonazistischen Internet-Foren wurden für den Eintritt 20,- Euro verlangt. Die überrumpelten Behörden stufen dieses jüngste Konzert als zweitgrößtes je in Vorarlberg stattgefundenes ein.

Aufgetreten sind zwei deutsche (Frontalkraft und Kommando Skin) und zwei US-amerikanische Bands (Youngblood und Extreme Hatred), die allesamt dem militanten Neonazismus zuzurechnen sind. Der positive Bezug zum Nationalsozialismus zeigt sich bei Frontalkraft z. B. in einem Interview, das dem neonazistischen Magazin Der braune Bär (Ausgabe Mai 2002) gegeben wurde. Auf die Frage "Was würdet Ihr gerne mal über Euch in der Zeitung lesen?" folgte die Antwort: "'Ausverkauftes gigantisches Frontalkraft Konzert im tobenden Berliner Olympiastadion' als Schlagzeile in der Reichszeitung 'Völkischer Beobachter'."

Die Band Extreme Hatred, die zu den berüchtigsten US-amerikanischen Gruppen zählt, genießt in der neonazistischen Szene Kultstatus. Ihre CDs werden von dem in den USA tätigen neonazistischen Versand Panzerfaust Records zum Verkauf angeboten.

Youngland spielte am 24. 4. 2004 z. B. bei einer von US-amerikanischen Neonazis organisierten Veranstaltung, die als "88th Memorial" bezeichnet wurde. ("88" wird in der Neonazi-Szene als Code für "Heil Hitler" verwendet.)

Zu Diskussionen in der Öffentlichkeit führte nicht nur die Frage, warum dieses Konzert mit Bands, die offen zur Gewalt aufrufen und den Nationalsozialismus verherrlichen, überhaupt stattfinden konnte, sondern auch der Rahmen, in dem diese Veranstaltung über die Bühne ging. Anlass dazu war der tödliche Unfall einer 23-jährigen Frau, die enge Kontakte zur deutschen neonazistischen Gruppe Kameradschaft Süd in München unterhielt.

Wie aus einem Eintrag im Forum des neonazistischen Wikingerversandes (BRD) hervorgeht, planen die Veranstalter des Neonazi-Konzertes, die sich als Vorarlberger Ableger des internationalen Nazi-Skin Netzwerkes Blood & Honour zu erkennen geben, einen Trauermarsch im Andenken an die tödlich verunglückte "Kameradin". Die Neonazis wollen sich am 23. Oktober um 13 Uhr vor dem Casino Bregenz versammeln.

 

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