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Prantners Freunde

Neues von ganz rechts - Oktober 2002

Der rechtskatholische Publizist und Verschwörungstheoretiker Robert Prantner, der 1997 in Zur Zeit das "Blut gemordeter Christen, vergossen durch jüdische Hand" beklagte und die antijüdische Ritualmordlegende aufwärmte (siehe: Straffreiheit für Ritualmordlegende »), ist nun im Mölzer-Blatt mit einem Interview vertreten. Dort behauptet er, dass "Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und ÖVP-Klubobmann Andreas Khol [...] zu" seinen "Freunden" zählen. (Zur Zeit 40/2002, S. 16) Als Prantner wegen seines antisemitischen Artikels ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, sprang allerdings nur "ein einziger Freund im Parlament" (ebenda) für ihn in die Bresche: der damalige FPÖ-Klubobmann Ewald Stadler. Auch Stadlers Bekennermut bei der Gleichsetzung des NS-Regimes mit der alliierten Kontrolle imponiert Prantner: "Ich bin stolz, diesen Mag. Ewald Stadler [...] zu meinem Freundeskreis zählen zu dürfen." (Ebenda, S. 17) Schließlich nennt er noch Jörg Haider, zu dessen Irak-Politik er stehe, als seinen Freund. Auch inhaltlich trennt Prantner nichts von den Freiheitlichen. So bekennt er sich "zu dem eher selten gebrauchten Begriff der 'Um-Volkung', wofür die Türkenpräsenz in Ottakring, Hernals, Favoriten [...] zeugt". (Ebenda)

Ebenfalls interviewt wurde einer der Zur Zeit-Herausgeber, FPÖ-Bundesrat John Gudenus. Dieser bekennt entgegen aller gegenteiligen Beteuerungen der damaligen FPÖ-Vorsitzenden Riess-Passer, dass es mit der FPÖ "eine Partei gibt, die ein Wochenblatt wie 'Zur Zeit' unterstützt". (Ebenda, S. 4) Wohl mit Blick auf das Verbot nationalsozialistischer Propaganda und der Leugnung von NS-Verbrechen meint Gudenus abschließend über sein Blatt: "Erfreulich finde ich es, dass diese Zeitung dem freien Wort und freien Gedanken Raum schafft, soweit es die österreichischen Gesetze zulassen." (Ebenda)

 

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