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Neonazis und Rechtsextreme über FPÖ-Erfolg

Neues von ganz rechts - Oktober 1999

Wie nicht anders zu erwarten, reagieren in- und ausländische Neonazis euphorisch auf den Wahlsieg Jörg Haiders am 3. Oktober. Auf der neuen Homepage Hater Place, der "Heimatseite des österreichischen Widerstandes", finden sich mehrere diesbezügliche Eintragungen in "Heinrichs Gästebuch". So meint ein Marc: "Das Wahlergebnis aus Österreich hat mich mehr als gefreut. Endlich haben die Sozis da drüben mal eins auf den Sack bekommen! Wir können uns daran nur ein Beispiel nehmen. Fehlt nur noch, daß Haider den Anschluß an Deutschland durchsetzt." Ein anderer deutscher Neonazi schickt die "besten Gratulationen": "Endlich mal ein deutsches Land, wo das System mal was richtig zwischen die Leisten gekriegt hat. Haider ist auch nicht gerade die Traumvorstellung, aber was soll's, das Gejammer in Medien und Synagogen zeigt, daß man da eine empfindliche Stelle getroffen hat."

Auf der Mailinglist von Ostara, der Internetseite des Bürgerforums, glaubt man den wahren Grund für die auch in Israel geäußerte Besorgnis angesichts einer etwaigen FPÖ-Regierungsbeteiligung zu kennen: "Aber vielleicht befürchtet Israel, daß ihnen Haider jetzt den Geldhahn abdreht? Es kann doch nicht sein, daß die bösen Antisemiten in Österreich nach den bereits bezahlten 500 Milliarden AS Holocaust-Tribut (eine freche Schwindelaktion ohne Parallelen) jetzt sagen 'genug ist genug'?" Noch deutlicher wird dort ein Anonymus in seiner "Wahlanalyse": "Ohne jeden Zweifel lief bei der Nationalratswahl in Österreich einiges nicht nach Plan der Juden. [...] Ohne jeden Zweifel sieht das internationale Judentum die Interessen Amerikas in Europa ernsthaft gefährdet. Haiders Wahlsieg könnte ansteckend wirken und die Völker Europas aus ihrem Schlaf wecken. Jemand könnte zu den Juden sagen 'jetzt ist es genug; aus mit dem Abzocken; raus mit euch Banditen; zurück in die Wüste, woher ihr Parasiten und Schmarotzer gekommen seid'."

In der Deutschen Nationalzeitung, die mit Jubelmeldungen über den jüngsten FPÖ-Erfolg und "Israel: Maulkorb für Haider!" titelt, setzt sich - neben Wilhelm Hillek und Walter Marinovic - Herbert Fritz von der Österreichischen Gesellschaft der Völkerfreunde mit Haiders Sieg auseinander: "Es war nicht nur das weiter schwelende Ausländer-Problem, das die Wähler zur FPÖ trieb. Auch andere Sachthemen brachten Haider Pluspunkte. Der FPÖ war insgesamt ein fulminanter und geschickter Wahlkampf gelungen." (DNZ 42/15. 10. 1999, S. 7)

 

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