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Honsik zürnt Haider

Neues von ganz rechts - März 2004

Mit seiner Äußerung, wonach die Türkei in die EU aufgenommen werden sollte, hat sich Jörg Haider den Zorn von Gerd Honsik zugezogen. Der flüchtige Neonazi erklärt in seinem aktuellen HALT (118/2004) den Kärntner Landeshauptmann zu "Österreichs Judas". Da können auch die verhassten Juden und Jüdinnen nicht weit sein. Tatsächlich ist Honsik v. a. deswegen gegen den EU-Beitritt der Türkei, weil es sich bei dieser um einen "Vorposten" Israels handle. Haider sei mit dieser Forderung zum "Volksfeind", vom "Irak-Freund zum Vollstrecker der US Vision für die EU" geworden.

Honsik wirft Haider überdies vor, dass er "den Aufstieg seiner Partei seinerzeit mit dem falschen Wahlversprechen erreichte, den Einwandererstrom einzudämmen". In Wahrheit seien jedoch niemals "so viele Ausländer eingebürgert worden, wie unter der schwarz-blauen Koalition". Sichtlich enttäuscht vom ehemaligen "Eisbrecher" (Andreas Mölzer über Haider) schreibt Honsik weiter: "Wahre Wechselbäder der Gefühle hat uns Haider in diesen Jahren beschert, und es währte lange, bis wir ihn endlich erkannten. Wie bangten wir um ihn, als er die 'Beschäftigungspolitik' des Dritten Reichs lobte. [...] Wie bedrückt waren wir, als er im österreichischen Parlament das NS-Verbotsgesetz verschärfen half, um Historiker einzukerkern. Und wie atmeten wir auf, wenn er dann am Ulrichsberg der Kriegergeneration schmeichelte."

Honsik berichtet schließlich von einem Besuch des mittlerweile verstorbenen ehemaligen ÖTB-"Gauturnwartes" in Oberösterreich, Sepp Holzinger. Dieser habe ihn 1996 gefragt, ob es Sinn mache, "Haider aufzusuchen und zu fordern, das Bekenntnis zum Deutschtum wieder in das Parteiprogramm aufzunehmen". Honsik riet Holzinger jedoch davon ab, denn: "Was hätte der Redliche auch bei dem Unredlichen, der Treue bei dem Treulosen und der Unbestechliche bei dem Possenreißer schon bewirken können?" (Das DÖW gibt diese Äußerungen Honsiks hier wertfrei wieder, ohne sich damit zu identifizieren.)

 

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