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Gefängnis statt Erziehung: Jugendgefängnis Kaiser-Ebersdorf 1940 - 1945

Herbert Exenberger

 

 

Im Jugendgefängnis Kaiser-Ebersdorf waren auch zahlreiche Jugendliche, die Widerstandshandlungen gegen das nationalsozialistische Gewaltregime setzten, inhaftiert. Sie wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie verbotene Äußerungen über Nationalsozialisten oder ihren Staat machten, weil sie die rigorosen Rundfunkverordnungen des NS-Staates missachteten, wegen "Wehrkraftzersetzung", weil sie Umgang mit Kriegsgefangenen pflegten oder es wurde ihnen "Vorbereitung zum Hochverrat" vorgeworfen. Allein im März 1944 mussten sich 54 Jugendliche vor dem Jugendgericht des "Reichsgaues" Wien wegen "Arbeitsvertragsbruchs" verantworten. Im Jugendgefängnis selbst gab es für kleinste Vergehen ein eigenes Hausstrafverfahren.

 

Als sich eindeutig eine Niederlage der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft abzeichnete, wurden jugendliche Gefangene an Bewährungs-Bataillone überstellt: So mussten am 2. April 1945 45 Gefangene zum Bewährungs-Bataillon 500 nach Brünn einrücken.

 

 

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