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Stiftner, Georg

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Штифтнер Георг Георгиевич

Geboren: 03.02.1913, Wien

Beruf: Kraftfahrer, Schlosser

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1935

Wohnorte in der Sowjetunion: Orechovo-Zuevo (Moskovskaja obl.)

Verhaftet: 11.02.1938, Orechovo-Zuevo

Anklage: Zugehörigkeit zu einer Spionage- und Sabotageorganisation

Urteil: 23.03.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 11.04.1938, Butovo

Rehabilitiert: 10.03.1960, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Georg Stiftner wurde 1913 in Wien geboren. Er war Mitglied der SAJ 1928-1931 und nahm im Februar 1934 an den Kämpfen teil. Im Mai 1934 trat Stiftner der KPÖ bei und wurde auch Mitglied des Autonomen Schutzbundes. Er flüchtete mit zwei anderen Jungkommunisten nach einem Feuergefecht in Wien-Ottakring anlässlich einer Straßendemonstration zum 1. Jahrestag der Februarkämpfe, bei der zwei Kriminalbeamte schwer verletzt wurden, in die ČSR. Dort wurde er wegen Waffenbesitzes verhaftet und mit der Ausweisung nach Österreich bedroht. Nach sechs Monaten im Gefängnis konnte er noch 1935 nach Russland emigrieren, wo er sich im Moskauer Gebiet in Dubrovka bei Orechovo-Zuevo niederließ.

 

Parteiintern wurde Stifter als "wenig gefestigter Mensch" bezeichnet. Er erhielt eine strenge Rüge wegen parteifeindlicher Äußerungen, nachdem die KPÖ-Gruppe im Hotel Balčug seinen Parteiausschluss ("Sprachrohr der unzufriedenen Elemente") beantragt hatte. Seine Meldung zu den Internationalen Brigaden wurde zurückgewiesen. Die Kaderüberprüfungskommission der Komintern schlug seine Emigration in ein anderes Land vor. Stiftner, der als LKW-Fahrer im Betrieb Карболит arbeitete, war mit der Russin Ksenija Žuravleva (Ксения Журавлёва) verheiratet, die im selben Betrieb beschäftigt war. Bereits 1935 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft.

 

Georg Stiftner wurde am 11. Februar 1938 verhaftet und beschuldigt, zusammen mit den beiden Wolgadeutschen Valentin Schäfer (Валентин Каспарович Шефер) und Fridrich Ivanovič Rifert, die ebenfalls 1938 erschossen wurden, sowie anderen Arbeitskollegen eine deutsche konterrevolutionäre Gruppe gebildet, Wehrkraftzersetzung, Sabotage und antisowjetische Agitation betrieben zu haben. Am 23. März 1938 wurde Georg Stiftner zum Tode verurteilt und am 11. April 1938 in Butovo bei Moskau erschossen.

 

 

Quelle: GARF, RGASPI, lists.memo.ru, ÖStA

 

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