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Schimek, Julius

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Шимек (Шимик) Юлиус Иванович (Иоганович)

Geboren: 17.07.1896, Dürnkrut (NÖ)

Beruf: Elektriker

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 10.09.1931

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Perovo (Moskovskaja obl.)

Verhaftet: 30.11.1937, Perovo

Anklage: antisowjetische Agitation

Urteil: 26.12.1937, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft

Rehabilitiert: 24.04.1989, Staatsanwaltschaft Moskau

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Julius Schimek wurde 1896 in Dürnkrut an der March (nach anderen Angaben in Wien) geboren. Sein Vater war Eisenbahner in Dürnkrut. Die Mutter starb bereits 1901. Julius Schimek besuchte bis 1913 eine Schule und arbeitete anschließend zwei Jahre in Deutschland in einer Glasfabrik. In der Folge war er vergeblich auf Arbeitssuche in der Schweiz, Frankreich und Italien. Er kehrte dann nach Österreich zurück, wo er in Wien als Elektriker Arbeit fand. 1915 bis 1918 diente er in der k.u.k. Armee. Anschließend kämpfte er als Rotgardist in Ungarn, arbeitete dann wieder in Wien in verschiedenen Betrieben, u. a. in einer Molkerei, bis er 1930 arbeitslos wurde. Im Juli 1931 trat er der KPÖ (Zelle Prater) bei. Im gleichen Jahr noch fuhr er zusammen mit seinem Freund Josef Vogel mit einem Touristenvisum nach Moskau, so wie es der KPÖ-Vorsitzende Johann Koplenig empfohlen hatte. Während Vogel nach einem halben Jahr nach Österreich zurückkehrte, blieb Schimek in Russland. Er arbeitete zuerst in einem Betonwerk in Moskau, dann als Elektriker im Карачаровский комбинат in Perovo, damals ein Vorort von Moskau.

 

Als Schimek am 30. November 1937 verhaftet wurde, war er verheiratet und seit Juni 1936 sowjetischer Staatsbürger. Verhängnisvoll dürfte für ihn seine Freundschaft zu dem aus Deutschland stammenden Renatus Wester (geb. 1891 in Straßburg, verhaftet und verurteilt am gleichen Tag wie Schimek, Urteil: acht Jahre Lagerhaft) gewesen sein. Am 26. Dezember 1937 wurde Schimek wegen antisowjetischer Agitation zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 25. Jänner 1938 wurde er nach Čib'ju (Uchta) in den Uchtpečlag (Republik Komi) gebracht. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

 

 

Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), GARF, ÖStA

 

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