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Kothgasser, Johann

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Котгассер Ганс Францевич

Geboren: 05.06.1912, Gösting (Steiermark)

Beruf: Elektriker

Letzter Wohnort in Österreich: Graz

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 02.11.1931

Wohnorte in der Sowjetunion: Magnitogorsk, Murmansk, Leningrad

Verhaftet: 09.08.1934, Murmansk

Anklage: Spionage

Urteil: 17.10.1934, Militärkollegium des Obersten Gerichts, 6 Jahre Lagerhaft; 1939, Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Johann Kothgasser wurde 1912 in Gösting (seit 1938 ein Stadtbezirk von Graz) geboren. Er absolvierte eine Lehre im E-Werk von Gösting und einen Lehrgang an der Elektromonteurschule, arbeitete dann als Elektromonteur in Eggenberg bei Graz. Nachdem Kothgasser 1931 arbeitslos geworden war, emigrierte er mit Hilfe des Bundes der Freunde der Sowjetunion und der Grazer Ortsgruppe des KJV in die Sowjetunion.

 

Bis zu seiner Erkrankung im Juni 1932 arbeitete Kothgasser in Magnitogorsk, dann in Moskau, wo er von einem deutschen Vertreter eines Trusts für den Bau von Kühlhausanlagen angestellt wurde. Kothgasser arbeitete in seiner neuen Position zunächst in Leningrad, wurde dann im Mai 1933 nach Murmansk versetzt. Am 9. August 1934 wurde Kothgasser in Murmansk verhaftet. Laut österreichischer Gesandtschaft wurde der Prozess gegen ihn, seinen deutschen Vorgesetzten namens Müller und vier Sowjetbürger öffentlich und einwandfrei geführt. Am 17. Oktober 1934 wurde Kothgasser wegen Spionage zu sechs Jahren Lagerhaft verurteilt. 1939 wurde seine Ausweisung beschlossen. Am 6. Juli 1940 wurde Kothgasser aus dem Lagerkomplex Vorkuta entlassen. Ende September 1940 wurde Kothgasser bei Brest-Litovsk den deutschen Behörden übergeben, am 16. Oktober 1940 kam er in Wien an.

 

 

Quelle: DÖW, ÖStA, Politisches Archiv des AA, lists.memo.ru

 

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