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Fass, Rosa

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Фасс Роза Иосифовна

Geboren: 1906, Brzozów (Galizien)

Beruf: Schneiderin, Lehrerin

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Wohnorte in der Sowjetunion: Odessa, Moskau, Pretorija (Orenburgskaja obl.)

Verhaftet: 22.06.1937, Orenburg

Anklage: Spionage

Urteil: 05.02.1938, Militärkollegium des Obersten Gerichts, Tod durch Erschießen

Gestorben: 05.02.1938, Orenburg

Rehabilitiert: 27.03.1958, Militärkollegium des Obersten Gerichts

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Rosa Fass war die Schwester von Dr. Hermann Fass. Die jüdische Familie zog 1914 aus Galizien nach Wien. Hier arbeitete Rosa Fass nach der Schulausbildung als Schneiderin. Sie trat 1920 dem KJV und 1925 der KPÖ bei. 1927 wurde sie, wohl aus politischen Gründen, aus Österreich ausgewiesen, weshalb sie nach Russland emigrierte. Dort wurde sie bald in den Komsomol, 1929 in die VKP (b) übernommen. Zuerst studierte sie an der deutschsprachigen Parteischule in Odessa, anschließend 1931-1934 an der Komintern-Kaderschule КУНМЗ in Moskau. Die Verwendung als Parteipropagandistin in der Deutschen Wolgarepublik lehnte die Komintern 1934 wegen ihrer Tuberkuloseerkrankung ab. Stattdessen arbeitete Rosa Fass als Lehrerin im Bezirk Kičkas im Orenburger Gebiet, sie wohnte im Dorf Pretorija. Ihre Schwägerin Dr. Adele Wiesenfeld beschreibt Rosa Fass als schwächlichen und nervösen Menschen. Im Sommer 1936 konnte Rosa Fass einen Erholungsurlaub in einem Sanatorium auf der Krim verbringen.

 

Am 22. Juni 1937 wurde Rosa Fass verhaftet und der Spionage angeklagt, Anfang Dezember 1937 bewilligte das Politbüro (Stalin, Molotov, Ždanov) das Todesurteil, noch am gleichen Tag wurde sie erschossen. Am 11. März 1938, also posthum, wurde Rosa Fass als Volksfeind aus der VKP (b) ausgeschlossen. Ihre parteimäßige Rehabilitierung erfolgte am 28. Oktober 1958 durch das Orenburger Gebietskomitee der KPdSU.

 

Die Mutter von Rosa und Hermann Fass wurde 1924 aus Österreich ausgewiesen und lebte dann in Odessa, sie wurde von der KPÖ in die VKP (b) übernommen.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI, lists.memo.ru

 

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