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Angermann Josef


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Josef Angermann
Foto: DÖW

Vorname
Josef
Nachname
Angermann
Geburtstag
25.10.1912
Geburtsort
Innsbruck
Wohnort
Wien 12, Eichenstraße 15

Sterbedatum
08.01.1944
Sterbeort
Wien

Wegen Teilnahme an den Februarkämpfen 1934 und Betätigung für die KPÖ befand sich der Schriftsetzer Josef Angermann 1934/35 in Haft. 1936-1938 besuchte er unter dem Decknamen "Leo Holzer" die Internationale Leninschule in Moskau, von dort reiste er im Mai 1938 nach Paris. Am 12./13. Dezember 1940 wurde er von der deutschen Sicherheitspolizei in Metz (Frankreich) in das KZ Dachau überstellt, von wo er am 10. 6. 1941 entlassen wurde. Anschließend befand er sich vom 28. 6. 1941 bis 18. 10. 1941 in Wien in Haft. In der Folge zur Wehrmacht eingezogen, wurde Angermann am 16. 6. 1943 (nach anderen Quellen am 15. 6.) als Deserteur und "Fallschirmagent" festgenommen. Am 8. 1. 1944 beging er Selbstmord in der Gestapohaft.

Aus dem Tagesrapport der Gestapo Wien Nr. 6, 18.-21. 6. 1943:
"Am 11. 6. 1943 wurde nachrichtendienstlich bekannt, dass kommunistische Parteigänger Quartiere für Fallschirmagenten suchen, die in Wehrmachtsuniform aus sowjetrussischen Flugzeugen im Rücken der deutschen Linien abgesetzt worden waren und in Wien zum Einsatz gelangen sollten. Im Zuge der sofort durchgeführten umfangreichen Ermittlungen wurde festgestellt, dass es sich bei den Fallschirmagenten um den Schriftsetzer Josef Angermann [...] handelt. Auf Grund systematischer Überwachung des Verwandten- und Bekanntenkreises des Angermann gelang es, Angermann am 16. 6. 1943 festzunehmen. Er hat sich seiner Festnahme nach Kräften widersetzt und von seiner Pistole Gebrauch gemacht, doch hat die Waffe, anscheinend infolge eines Fehlers der Munition, versagt.
Er ist geständig [...] im September 1942 an der Ostfront zu den Russen übergelaufen zu sein."

Nicht überlebt

Quellen: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung), Politisch Verfolgte

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