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Neuer Demonstrationsversuch von PEGIDA

Neues von ganz rechts - April 2015

Die Wiener Landesgruppe der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) nimmt nach ihrem Demonstrations-Debakel Anfang Februar dieses Jahres (siehe: PEGIDA Wien kommt nicht vom Fleck »)einen neuen Anlauf: Für den 19. April lädt man neuerlich zu einem "Spaziergang", diesmal in den Wiener Resselpark. Nach den neonazistischen Ausschreitungen und Provokationen bei der Premiere sieht man sich nun zu strengen Vorgaben gezwungen und weist darauf hin, "dass ein Vermummungsverbot gilt und dass das Mitführen von Waffen, waffenähnlichen Gegenständen, das Mitbringen von Glasflaschen ausdrücklich verboten ist! Außerdem ersuchen wir alle TeilnehmerInnen auf das Mitführen von Hunden (ausgenommen Blindenhunde) und den Konsum von Alkohol zu verzichten. Jede Form von Wiederbetätigung und die öffentliche Schaustellung von rassistischen und verhetzenden Texten und Symbolen wird ausnahmslos zur Anzeige gebracht."

 

Als Redner angekündigt ist u. a. Ignatz Bearth, der bereits im Februar auch nach Linz angereist war (siehe: Wieder PEGIDA-Demonstration in Linz »). Dass Bearth Mitte Jänner als Sprecher der Schweizer PEGIDA zurücktreten musste, nachdem seine rechtsextreme Vergangenheit und andere Machenschaften bekannt geworden waren, disqualifiziert ihn offenbar nicht als Gastredner.

 

Während PEGIDA nach außen Aktivität simuliert, tobt hinter den Kulissen ein heftiger Fraktionskampf und Richtungsstreit. So erklärt die sich PEGIDA in Österreich nennende Fraktion, nichts mit der Konkurrenz von PEGIDA Österreich in Person Markus Goritschnigs zu tun haben zu wollen. Goritschnig, der Anfang April PEGIDA Österreich in Kärnten als Verein eintragen ließ, sei nicht befugt, "im Namen der Pegida in Österreich zu sprechen. Des Weiteren wird klargestellt, dass diese Person in keiner Funktion für Pegida in Österreich tätig ist." Der in Ungnade gefallene Goritschnig wurde offenbar auch von der FPÖ Mariahilf als Pressesprecher abgesetzt, zumindest findet er sich nicht mehr auf der Homepage der freiheitlichen Bezirksgruppe.

 

Die gegnerische Fraktion meldete ihrerseits bereits Ende März PEGIDA als Partei an, was ebenfalls für interne Kritik gesorgt hat. Gleiches gilt für die glücklosen Auftritte von Georg I. Nagel, der Anfang Februar als PEGIDA-Pressesprecher zurückgetreten ist. Nagel selbst widmet sich mittlerweile an anderer Front dem Kampf gegen "Dekadenz und Werteverfall": Er hat für den 23. Mai eine Demonstration unter diesem Titel gegen den Song Contest in Wien angekündigt. Zu seinen Mitstreitern zählt der ehemalige Chef der Christen-Partei, Alfons Adam, der als Obmann des Vereins Pro Vita u. a. den "Marsch für die Familie" organisiert. Auf diesem wollen LebensschützerInnen und Rechtsextreme am 20. Juni gegen die zeitgleich stattfindende Wiener Regenbogenparade demonstrieren.

 

 

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