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Propaganda und die Rolle der Journalisten

Die Gleichschaltung der Presse

Das NS-Regime wollte kein Risiko eingehen. Der über das Schriftleitergesetz kontrollierte Zugang zum Journalismus und der kontrollierte Besitz der Medien reichten zwar längst für eine systemkonforme Medienöffentlichkeit, aber Propagandaminister Joseph Goebbels und Reichspressechef Otto Dietrich wollten die gesamten Medien des "Dritten Reiches" für Regierungszwecke und mitunter eigene Zwecke genau dirigieren können. Dazu dienten schriftliche Presseanweisungen via Deutsches Nachrichtenbüro, mündliche Instruktionen auf so genannten "Pressekonferenzen" sowie schriftliche "Vertrauliche Informationen". Auf diese Weise wurde die Bevölkerung auf militärische Aggressionen eingestimmt. Auch die mediale Begleitung des Pogroms im November 1938 war minutiös dirigiert. Es war genau geregelt, was die Bevölkerung erfahren sollte, durfte und was man ihr verschwieg. Die Journalisten, die damals daran beteiligt waren, wussten in der Regel aufgrund der Instruktionen viel mehr als das nur lesende oder hörende Publikum. Aber sie waren nach 1945 durchwegs nicht bereit, offen darüber zu reden oder gar eine publizistische Mitschuld einzugestehen.


 


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