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Opatów / Lagów

 

Am 12. März 1941 wurden 997 Jüdinnen und Juden vom Wiener Aspangbahnhof nach Opatów und Lagów, zwei benachbarte Kleinstädte östlich von Kielce, deportiert.

 

Opatów hatte einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil, der sich durch Deportationen und Zwangsumsiedlungen weiter erhöhte. Die Wiener Deportierten mussten laut Zeugenaussagen nach ihrer Ankunft teilweise in Massenquartieren in Stallgebäuden hausen, konnten sich aber tagsüber in der Ortschaft frei bewegen. Ab Juli 1941 wurden arbeitsfähige junge Juden in Arbeitslager gebracht. Sie wurden als Zwangsarbeiter für Straßenbau- und Steinbrucharbeiten bzw. in einer Motorenfabrik eingesetzt. Die Anzahl der GhettobewohnerInnen stieg ständig: im September 1942 lebten ca. 7000 Personen im Ghetto, von denen viele infolge von Unterernährung und Typhus starben.

 

Im Zuge der Liquidation des Ghettos, die vom 22. bis 22. Oktober 1942 erfolgte, wurden 6000 Menschen in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, 500 bis 600 Juden kamen in das Arbeitslager Sandomierz. Mehrere hundert Personen wurden während dieser "Aktion" im Ghetto erschossen. Einige wenige Juden mussten das Ghetto säubern und die zurückgelassene Habe sortieren. Sie wurden später auf dem Ghettofriedhof erschossen.

 

Über die Situation der österreichischen Deportierten in Lagów sind wegen der unzureichenden Quellenlage keine Aussagen möglich. Das Ghetto Lagów wurde im März 1942 mit Stacheldraht umzäunt. Am 7. Oktober 1942 wurden die GhettbewohnerInnen durch SS, ukrainische und polnische Polizei zusammengetrieben und Kranke, Alte und viele Kinder erschossen; etwa 2000 Personen wurden am 27. Oktober in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. (1)

 

Von den 997 österreichischen Juden und Jüdinnen, die nach Opatów bzw. Lagów verschleppt wurden, konnten nur elf Überlebende festgestellt werden.

 

 

"Unfreie, unglückliche Menschen ..." – Antonie und Adolf Diamant

 

"5 Min. vor 12" – Philipp, Frida und Gerhard Justitz, Samuel und Malvine Mandl

 

 

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