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Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)

Rechtsextreme (Splitter-)Gruppierungen (zum Großteil nicht mehr bestehend)

Die VAPO (gegründet 1986) war eine weder als Partei noch als Verein konstituierte militante neonazistische Gruppe. In der von der VAPO herausgegebenen Publikation Die Sturmfahne wird unter dem Titel "Das VAPO-Konzept" zur Organisationsform festgestellt: "Die VAPO ist die fundamentale nationale Opposition. Sie ist keine Organisation im herkömmlichen Sinn, sondern eine lose Kampfgemeinschaft von nationalen Gruppen und Personen. [...] Da auch keine Mitgliederlisten geführt, keine Verantwortlichen bestimmt und keine Organisationsformen und Instanzenwege beachtet werden müssen, ist der Zugriff durch Behörden sehr erschwert, ja nahezu unmöglich gemacht." (Die Sturmfahne, Rundbrief aller VAPO-Aktivisten 1/1987, S. 7)

 

Ideologisch orientierten sich die VAPO bzw. ihre Mitglieder am Nationalsozialismus. In einem Schulungsbrief der VAPO werden, ausgehend von einer Mitarbeit in der "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front", als Zielvorstellungen die "Neugründung der NSDAP" und die "erneute Machtergreifung" angegeben.

 

VAPO-Vorsitzender Gottfried Küssel selbst bezeichnete sich auch öffentlich als Nationalsozialist. Nach eigenen Angaben ist er seit 1977 Mitglied der in den USA tätigen NSDAP/AO. In einem Interview trat er gegenüber dem TV-Sender Tele 5 für die "Zulassung der NSDAP als Wahlpartei" ein. Nach neonazistischen Aussagen für US-Fernsehsender wurde er im Jänner 1992 in Untersuchungshaft genommen und wegen NS-Wiederbetätigung in erster Instanz zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Oberste Gerichtshof hat dieses Urteil wegen mangelnder Rechtsbelehrung der Geschworenen 1994 teilweise aufgehoben und eine neuerliche Durchführung des Prozesses angeordnet. Auch andere VAPO-Mitglieder wurden wegen dieses Deliktes angeklagt und zu Haftstrafen verurteilt.

 

Aktivitäten

 

Gründung von Kameradschaften in verschiedenen Städten (Wien, Linz, Gmunden, Wels, Pöggstall, Salzburg, Wiener Neustadt, Korneuburg),

Durchführung von Kundgebungen (St. Pölten, Linz), Verteilung von Flugblättern,

Organisierung von Wehrsportübungen (zusammen mit der Kameradschaft Langenlois in NÖ),

seit 1987 verstärkte Zusammenarbeit mit dem 1991 an Aids verstorbenen bundesdeutschen Neonaziführer Michael Kühnen und den ihm nahe stehenden Organisationen speziell beim Aufbau und der Unterstützung von neonazistischen Gruppen in der ehemaligen DDR,

Teilnahme an den Rudolf-Heß-Gedenkmärschen und diversen "Revisionisten"-Treffen in der BRD.

 

 

Die Nennung von AutorInnen in rechtsextremen Publikationen bedeutet nicht, dass alle Genannten als RechtsextremistInnen qualifiziert werden. Gleiches gilt für die in dieser Rubrik angeführten Gruppen: Nicht jede Organisation oder Partei mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus ist selbst als rechtsextrem einzustufen.

Rechtsextremismus wird in keiner Weise mit Nationalsozialismus, Neonazismus oder Neofaschismus gleichgesetzt.

 

 

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