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Comeback von Küssel

Neues von ganz rechts - September 2007

Nach seiner Haftentlassung 1999 hielt sich Gottfried Küssel, der Gründer und Anführer der neonazistischen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition (VAPO), eine Zeit lang bedeckt. Bis auf Besuche bei Gräbern von NS-"Helden" (z. B. Walter Nowotny am Wiener Zentralfriedhof oder Otto Skorzeny am Döblinger Friedhof), Teilnahmen an "Heldengedenken" zum 8. Mai (zuletzt am 5. Mai 2007 in Retz, wo Herbert Schweiger die anwesenden Neonazis zu Standhaftigkeit und Treue mahnte) und burschenschaftlichen Feierstunden zeigte er sich kaum öffentlich. Zuletzt war Küssel jedoch des Öfteren im Umfeld der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) und des Bundes freier Jugend (BFJ) anzutreffen, am BFJ-"Sommerfest" im September 2006 griff er sogar wieder mal zur Gitarre.

Nun soll er laut Berichten deutscher Neonazis am 8. September beim "Fest der Völker" in Jena eine Rede gehalten haben, in der er der "mörderischen Irrlehre des Liberalkapitalismus eine deutliche Absage [erteilte]". Vor ihm trat ein weiterer "Ostmärker" aus dem BFJ-Umfeld auf: Karsten Thomas (Pseudonym) behauptete, dass "es zwischen Österreichern und Deutschen keine Grenzen gibt, sondern vielmehr ein Bruderband". Diese Erkenntnis könnten "auch Verbotsgesetze [...] nicht unterdrücken".

Mehr als 1500 Neonazis aus fast ganz Europa waren der Einladung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) nach Jena gefolgt. Dieses völkische "Fest" im Dienste der Ausbildung einer länderübergreifenden Neonaziszene war wie im vergangenen Jahr geprägt von den üblichen Brandreden und von rassistischen Hassgesängen von Skinbands wie Brutal Attack oder Sleipnir.

 

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