DÖW-Kooperation: Simon Wiesenthal Lecture am 19. Mai 2016
Die Initiative, eine Einheit von jüdischen Sklavenarbeitern zu schaffen und sie dazu zu zwingen, in den Gaskammern und Krematorien von Auschwitz-Birkenau - der größten Todesfabrik der Welt - zu arbeiten, wurde von Primo Levi in seinem Buch Die Untergegangenen und die Geretteten als das "satanischste Verbrechen von Nazi-Deutschland" bezeichnet.
Im Vortrag beschreibt Gideon Greif, der Überlebende der Einheit für seine Forschung interviewte, die verschiedenen Aufgaben des "Sonderkommandos" und zeichnet damit ein Bild der täglichen Routine der hier verpflichteten Häftlinge. In seinem Vortrag, der von einer reichhaltigen Präsentation begleitet ist, wird darüber hinaus die innere Struktur dieses sehr besonderen Kommandos ebenso ein Thema sein wie seine bemerkenswerte Untergrund- und Widerstandsaktivität.
Gideon Greif, Historiker und Pädagoge, ist Chefhistoriker und Forscher am Shem Olam Institut für Erziehung, Dokumentation und Forschung zu Religiosität und dem Holocaust in Israel und bei der Foundation for Holocaust Education Projects in Miami, Florida. Ein zentrales Thema seiner Forschungen ist die Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz sowie die Geschichte des "Sonderkommandos". Seine jüngste Veröffentlichung - gemeinsam mit Itamar Levin - erschien bei Böhlau: Aufstand in Auschwitz. Die Revolte des jüdischen "Sonderkommandos" am 7. Oktober 1944.
Veranstalter: Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, dem Österreichischen Staatsarchiv und dem DÖW
Zeit:
Donnerstag, 19. Mai 2016, 18.30 bis 20.00 Uhr
Ort:
Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien