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Diktatur und Widerstand

DÖW-Kooperation: Symposium, 29. Juni - 1. Juli 2022

Diktatur-Widerstand_chenping_250px <p>(c) Chen Ping</p>

„Ich bin ein Opfer der schrecklichen Zeit, wie so viele, viele Tausende vor und nach mir. Ich muss sterben, weil mir Solidarität in Fleisch und Blut übergegangen ist, weil mir die Rücksicht auf meine Mitmenschen, meine Berufskollegen höher stand, als meine eigene Rettung.“

 

Der Straßenbahner Franz Mager in einem Kassiber aus der Todeszelle, der nach seiner Hinrichtung an die Familie kam, in: Rizy/Weinert, Mein Kopf wird euch auch nicht retten, Wien 2016, S. 1162

Bild: Chen Ping

 

Anlässlich des 80. Jahrestags der Hinrichtung der ersten Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime im Landgericht Wien am 30. Juni 1942 organisieren der Verein Justizgeschichte und Rechtsstaat, das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte und das Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien das Symposium „Diktatur und Widerstand“, das von 29. Juni bis 1. Juli 2022 an vier Standorten in Wien stattfindet.

 

Um die Bedeutung politischer Bildung zur Abwehr demokratiefeindlicher Kräfte hervorzustreichen, startet das Symposium am 29. Juni im Haus der Europäischen Union mit der Podiumsdiskussion „Politische Bildung – Grundlage demokratischer Rechtsstaaten in der Europäischen Union“. Im Anschluss lädt das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte zur Eröffnung der vom Verein Justizgeschichte und Rechtsstaat kuratierten Ausstellung „Demokratie – Menschenrechte – Rechtsstaat“.

 

Am 30. Juni wird im Landesgericht für Strafsachen Wien des hohen Einsatzes der rund 600 dort hingerichteten Widerstandskämpfer*innen gegen das NS-Regime gedacht, zu denen die - als erste „Politische“ - am 30. Juni 1942 am LG Wien hingerichteten Eisenbahner aus St. Veit an der Glan zählen. Das Gedenken gilt allen Opfern der NS-Gewaltherrschaft bzw. der NS-Justiz. Nach der Kranzniederlegung im ehemaligen Hinrichtungsraum werden im Großen Schwurgerichtssaal auch Themen wie die Dokumentation des Widerstands, Gedenkstätten und Transitional Justice wissenschaftlich beleuchtet und diskutiert. Am Abend des 30. Juni werden zum Thema „Opfer und Widerstand aus vielen Nationen“ die szenische Theaterlesung „De Zaak Jakob D.“ (Strafsache Jakob D.) sowie Videobotschaften von Vertreter*innen der betroffenen Staaten gezeigt.

 

Abgerundet wird das Symposium am 1. Juli im Juridicum der Universität Wien (Dachgeschoss) mit thematisch abwechslungsreichen Vorträgen, u.a. zur Todesstrafe und zu den dunklen Seiten österreichischer Justizgeschichte, sowie der Publikumsdiskussion zum Thema „Vertrauen in Politik und Rechtsstaat“.

 

 

Zeit:

29.06. - 01.07.2022

 

Ort:

Haus der Europäischen Union, Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte, Landesgericht für Strafsachen Wien, Juridicum der Universität Wien

 

 

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