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Pavlicek Heinrich


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Heinrich Pavlicek
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Heinrich
Nachname
Pavlicek
Geburtstag
15.06.1893
Wohnort
Wien

Der Magazinarbeiter Heinrich Pavlicek wurde am 26. 7. 1940 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst. Er wurde am 15. 3. 1941 wegen "Wehrkraftzersetzung" angeklagt und am 6. 5. 1941 wegen "Vergehens nach dem Heimtückegesetz" zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde am 23. 12. 1942 aus der Haft entlassen.

Aus der Anklageschrift, 15. 3. 1941:
"Von 1913 bis zur Auflösung im Jahre 1934 gehörte [er] der sozialdemokratischen Partei an; er war in ihr Ortsgruppenkassier für den 16. Bezirk. Ferner war er Mitglied weiterer sozialdemokratischer Verbindungen. Er gilt auch heute noch als ausgesprochener Gegner der NSDAP.
Vom 16. 1. bis 6. 2. 1940 war er im Spital der Gemeinde Wien in Lainz als Pfleger. In der Nacht vom 4. zum 5. 2. 1940 äußerte er zu den übrigen Patienten im Zimmer:
'Ich sag euch's, Kameraden, die Frontberichte und der Applaus, wenn der Führer redt, ist alles erlogen, nur gestellt, ist alles auf Schallplatten aufgenommen, lasst euch nur nicht täuschen. In Paris ist der Otto [Habsburg] und Starhemberg, die verhandeln schön. Uns Ostmärkern geschieht ja nichts, überhaupt denen nicht, die da nicht mitgeholfen haben mit dem Ganzen. [...] Die Auslandssender fordern daher auf, nicht mitzumachen. Ich kann Euch das nicht sagen, von wo ich das weiß, sonst komm ich nach Dachau. Seid's gescheit, glaubt's doch nicht alles!' [...]
Angesichts der von Pavlicek unzweideutig zum Ausdruck gebrachten offenbar eingewurzelten staatsfeindlichen Gesinnung besteht kein Zweifel, dass es ihm darum zu tun war, mit seinen Äußerungen den Willen des deutschen Volkes zur wehrhaften Selbstbehauptung durch Flüsterpropaganda zu lähmen oder zu zersetzen."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)

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