
Pouzar Josef
[<<vorhergehender Eintrag] [nächster Eintrag>>]

Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv
Vorname
Josef
Nachname
Pouzar
Geburtstag
05.02.1897
Wohnort
Wien
Der Steinsäger Josef Pouzar wurde am 7. 1. 1943 festgenommen und am 8. 3. 1943 wegen "Wehrkraftzersetzung" angeklagt. Er befand sich bis 12. 11. 1943 in Haft.
Aus der Anklageschrift des Generalstaatsanwalts Wien, 8. 3. 1943:
"Am 9. 10. 1942 äußerte sich der Angeschuldigte [Anton] Anhalt in Gegenwart des Angeschuldigten Pouzar [...], dass er selbst an der russischen Front vor einigen Monaten eingerückt war und die dortige Lage genau kenne. [...] Es heiße immer, wir sollen alles für den Sieg hergeben, da wir bei schlechtem Ausgang des Krieges alles verlieren würden. Wir hätten aber nichts mehr zu verlieren.
Auf das hin äußerte sich der Angeschuldigte Pouzar, dass - wenn der gegebene Zeitpunkt komme - sie sich freiwillig zum Kampfe (gegen die Regierung) melden und ihr Letztes hergeben werden. Jetzt wolle man der Bevölkerung vor dem Winter mit einem Stück Brot den Mund zustopfen.
Anhalt erwiderte darauf, er habe in einem russischen Gefangenlager hinter der Front Tausende sterben sehen, denen wir kein Essen gegeben und die sich deshalb sogar gegenseitig aufgefressen hätten. Abschließend erklärte er: 'Schuld ist ja nur die Bevölkerung. Wenn die Eisenbahner und die Bergarbeiter den Generalstreik durchführen, ist der Spuk über Nacht weg.'"
Aus der Anklageschrift des Generalstaatsanwalts Wien, 8. 3. 1943:
"Am 9. 10. 1942 äußerte sich der Angeschuldigte [Anton] Anhalt in Gegenwart des Angeschuldigten Pouzar [...], dass er selbst an der russischen Front vor einigen Monaten eingerückt war und die dortige Lage genau kenne. [...] Es heiße immer, wir sollen alles für den Sieg hergeben, da wir bei schlechtem Ausgang des Krieges alles verlieren würden. Wir hätten aber nichts mehr zu verlieren.
Auf das hin äußerte sich der Angeschuldigte Pouzar, dass - wenn der gegebene Zeitpunkt komme - sie sich freiwillig zum Kampfe (gegen die Regierung) melden und ihr Letztes hergeben werden. Jetzt wolle man der Bevölkerung vor dem Winter mit einem Stück Brot den Mund zustopfen.
Anhalt erwiderte darauf, er habe in einem russischen Gefangenlager hinter der Front Tausende sterben sehen, denen wir kein Essen gegeben und die sich deshalb sogar gegenseitig aufgefressen hätten. Abschließend erklärte er: 'Schuld ist ja nur die Bevölkerung. Wenn die Eisenbahner und die Bergarbeiter den Generalstreik durchführen, ist der Spuk über Nacht weg.'"
Überlebt
Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)
[<<vorhergehender Eintrag] [nächster Eintrag>>]