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Larcher Josef


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Josef Larcher
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Josef
Nachname
Larcher
Geburtstag
10.12.1893
Wohnort
Wien

Der Werkzeug- und Elektromonteur Josef Larcher wurde am 9. 2. 1944 wegen Verdachts der kommunistischen Betätigung festgenommen. Er wurde am 24. 8. 1944 wegen "Vergehens nach dem Heimtückegesetz" zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt und blieb bis Anfang April 1945 in Haft.

Aus der Anklageschrift des Oberstaatsanwalts beim Landgericht Wien als Sondergericht:
"Schon kurz nach seinem Eintritte bei seiner Wiener Dienstgeberin fiel der Angeschuldigte dem Betriebszellenobmann dieser Firma [...] dadurch unangenehm auf, dass er jede im Betriebe sich bietende Gelegenheit benützte, um sich zum Sprecher unzufriedener Gefolgschaftmitglieder zu machen, wobei er allfällige Tagesereignisse sowie Betriebseinrichtungen der DAF [Deutschen Arbeitsfront] kritisierte und sich als unentwegter Gegner der nationalsozialistischen Weltanschauung zu erkennen gab. Er galt im Betrieb bald nach seinem Eintritte als typischer Kommunist.
Der Betriebszellenobmann bemühte sich in der Folgezeit, ihn politisch für die nationalsozialistische Idee aufzuschließen, doch scheiterte dies an seinem Starrsinn, den er mit den Worten begründete, er sei Freidenker und das, was er sei, bleibe er auch, es sei ihm auch ganz gleich, ob wir den Krieg verlieren oder gewinnen, 'denn schlechter, als jetzt die Verhältnisse liegen, können diese nicht mehr werden'. [...]
Schließlich erklärte er im Spätsommer 1943 anlässlich eines Wortwechsels mit [...] auf dessen Frage, auf welchem Boden er eigentlich stehe [...]:
'Ich stehe auf österreichischem Boden.'"

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)

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