
Laschober Frieda
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Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv
Vorname
Frieda
Nachname
Laschober
Geburtstag
25.12.1892
Wohnort
Kirchschlag (NÖ)
Frieda Laschober wurde am 22. 2. 1944 von der Gestapo erkennungsdienstlich erfasst. Sie wurde am 1. 7. 1944 aus dem KZ Ravensbrück entlassen und befand sich vom 14. bis 30. 3. 1945 in Eisenstadt in Haft.
Mitteilung des Betreuers des LTV für Landesbauernschaft Donauland an den Bürgermeister von Kirchschlag, 14. 1. 1944:
"Bezug nehmend auf unsere gestrige Unterredung [...] betreffs Bereitstellung von Belastungsmaterial für Frau Frieda Laschober, teile ich Ihnen mit, dass es mir leider nicht möglich ist, Ihnen schon heute die gewünschten Sachen zur Verfügung zu stellen, denn bei den Unterlagen, die mir zur Verfügung stehen, sind sämtliche Briefe usw. nur von Frau Wlatschiha gezeichnet. Wenn ja auch klar auf der Hand liegt, dass diese alte Schachtel mit 84 Jahren zum Verfassen und Aufsetzen derartiger Briefe nicht mehr imstande ist, sondern dies die Junge macht und die Alte sie nur unterschreiben muss, so ist es ja nur als Raffinesse der Jungen anzusprechen, dass diese sich mit so Sachen den Decknamen ihrer Mutter gibt [...]
Ich werde jedoch im Beisein zweier Zeugen die Sachen bestätigen lassen, die die Junge auf der Wirtschaft vor allen Dingen gegen die Behörde geäußert hat, und hoffe, dass auch dieses Material genügen wird, zur Erreichung des Schrittes, den Sie vorhaben, beizutragen.
-Wie Ihnen ja bekannt, fahre ich heute nach Wien und werde mich heute wieder aufs Schärfste um eine baldige Regelung einsetzen. Ich bitte sie bis zum Dienstag zwecks Entlassung des Personals nichts zu unternehmen, sondern im Gegenteil noch beruhigend auf die Leute einzuwirken, die paar Tage noch auszuhalten."
Mitteilung des Betreuers des LTV für Landesbauernschaft Donauland an den Bürgermeister von Kirchschlag, 14. 1. 1944:
"Bezug nehmend auf unsere gestrige Unterredung [...] betreffs Bereitstellung von Belastungsmaterial für Frau Frieda Laschober, teile ich Ihnen mit, dass es mir leider nicht möglich ist, Ihnen schon heute die gewünschten Sachen zur Verfügung zu stellen, denn bei den Unterlagen, die mir zur Verfügung stehen, sind sämtliche Briefe usw. nur von Frau Wlatschiha gezeichnet. Wenn ja auch klar auf der Hand liegt, dass diese alte Schachtel mit 84 Jahren zum Verfassen und Aufsetzen derartiger Briefe nicht mehr imstande ist, sondern dies die Junge macht und die Alte sie nur unterschreiben muss, so ist es ja nur als Raffinesse der Jungen anzusprechen, dass diese sich mit so Sachen den Decknamen ihrer Mutter gibt [...]
Ich werde jedoch im Beisein zweier Zeugen die Sachen bestätigen lassen, die die Junge auf der Wirtschaft vor allen Dingen gegen die Behörde geäußert hat, und hoffe, dass auch dieses Material genügen wird, zur Erreichung des Schrittes, den Sie vorhaben, beizutragen.
-Wie Ihnen ja bekannt, fahre ich heute nach Wien und werde mich heute wieder aufs Schärfste um eine baldige Regelung einsetzen. Ich bitte sie bis zum Dienstag zwecks Entlassung des Personals nichts zu unternehmen, sondern im Gegenteil noch beruhigend auf die Leute einzuwirken, die paar Tage noch auszuhalten."
Überlebt
Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)
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