Der St. Pöltner Bischof Michael Memelauer verurteilte bei der Silvesterandacht 1941 die NS-Euthanasie.
"Du sollst nicht töten. Das ist das gewaltige, die Menschheit auf der ganzen Welt schützende Gottesgesetz. Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben."
Das Diözesanarchiv St. Pölten verwahrt ein außergewöhnliches zeitgeschichtliches Dokument, das der breiten Öffentlichkeit bislang weitgehend unbekannt war: die so genannte Silvesterpredigt Bischof Michael Memelauers vom 31. Dezember 1941. In dieser verurteilte Memelauer öffentlich die mit dem Begriff "Euthanasie" bezeichnete systematische Ermordung von Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen – als einziger Vertreter des österreichischen Episkopats.
Dieses Ereignis jährt sich am 31. Dezember 2016 zum 75. Mal. Aus diesem Anlass wird der Text der Predigt gemeinsam von Diözesanarchiv St. Pölten und Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes herausgegeben. Neben einer Einführung zum Themenkomplex der nationalsozialistischen Krankenmorde ist das historische Dokument vollständig abgedruckt.
Die öffentliche Präsentation findet am 9. Februar 2017 in St. Pölten statt.
"Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben"
Die Predigt von Diözesanbischof Michael Memelauer bei der Silvesterandacht am 31. Dezember 1941 im Dom zu St. Pölten
hrsg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Diözesanarchiv St. Pölten
St. Pölten 2017
Preis: 5,- Euro
ISBN 978-3-901142-68-0
ISBN 978-3-901863-52-3
Nähere Informationen:
Dr. Thomas Aigner, Diözesanarchiv St. Pölten
T 0676 8266 113 21 | t.aigner@kirche.at