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Leon Zelman Preis 2020 an Olga Kronsteiner

Der diesjährige Leon Zelman Preis für Dialog und Verständigung ging an die Journalistin Olga Kronsteiner. Der Preis wurde am 16. September 2020 im Wiener Rathaus übergeben.

 

Olga Kronsteiner ist seit 1993 Korrespondentin diverser Tageszeitungen und Magazine (u. a. Die Welt, Handelsblatt, Neue Zürcher Zeitung, Trend) und seit Mitte der 1990er-Jahre freie Mitarbeiterin der Tageszeitung Der Standard. In ihren Beiträgen setzt sie sich insbesondere mit den Themen NS-Raubkunst und Restitution auseinander.

 

 

Die Jurybegründung

 

"Mit der diesjährigen Preisträgerin Olga Kronsteiner zeichnet die Jury eine Journalistin aus, die sich seit vielen Jahren in ihren Beiträgen zu Kunst und Kultur umfassend mit der Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung Wiener Jüdinnen und Juden auseinandersetzt. In ihren Artikeln legt sie immer wieder den Fokus auf die österreichische NS-Vergangenheit. Sie thematisiert Fragen der Provenienzforschung und Restitution, porträtiert vertriebene wie ermordete Kunstsammler und berücksichtigt dabei nicht nur öffentliche Museen, sondern auch den privaten Kunsthandel, Auktionshäuser und Galerien. Mit akribischer Recherche trägt sie dazu bei, das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf die Shoah und deren Folgen zu schärfen.
Mit Engagement und Empathie für die Opfer der NS-Verfolgung und deren Nachkommen gelingt es Olga Kronsteiner nachhaltiges Interesse für dieses komplexe Thema auch bei einem breiten Publikum zu wecken."

 

 

Leon Zelman Preis

 

Der Leon Zelman Preis ist mit Euro 5000,- dotiert und wird von der Stadt Wien gestiftet. Seit 2013 werden damit Initiativen ausgezeichnet, die sich im Sinne des Namensgebers aktiv für die Erinnerung an die Shoah und den Dialog zwischen dem heutigen Österreich und den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Nachkommen einsetzen. Der Preis würdigt aber auch besonderes zivilgesellschaftliches Engagement, Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Er richtet sich an Bildungs- und Jugendarbeit wie Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern.

 

 

Leon Zelman

(12. Juni 1928 – 11. Juli 2007)

 

Leon Zelman wurde in Szczekociny, Polen, geboren. Er überlebte als einziger seiner Familie die Konzentrationslager Auschwitz und Mauthausen-Ebensee, wo er im Mai 1945 von den Amerikanern befreit wurde. 1946 kam Leon Zelman nach Wien. Nach der Matura begann er das Studium der Zeitungswissenschaften an der Universität Wien, das er 1954 mit dem Doktorat abschloss.

 

Während des Studiums war Leon Zelman Mitbegründer der Zeitschrift Das Jüdische Echo und führender Funktionär der Jüdischen Hochschülerschaft. 1963 übernahm Leon Zelman vom Österreichischen Verkehrsbüro die Leitung des Reisebüros City, um den Israel-Tourismus aufzubauen. 1980 gründete Leon Zelman gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Leopold Gratz und Stadtrat Heinz Nittel den Jewish Welcome Service Vienna. Präsident ist der jeweilige Bürgermeister der Stadt Wien.

 

Seit Bestehen des Jewish Welcome Service gelang es, Tausende 1938 vertriebene jüdische Bürgerinnen und Bürger zu einem Wien-Besuch einzuladen. Weitere Aufgaben des Jewish Welcome Service sind die Unterstützung von Gedenk- und Erinnerungsinitiativen, Information und Service für jüdische Wien-BesucherInnen sowie Einladungen für die jüngere Generation.

 

 

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