Seit einiger Zeit nähert sich die Aula immer mehr dem äußersten rechten Rand des Rechtsextremismus an. Jüngstes Beispiel: "Schriftleiter" Martin Pfeiffers hymnische Besprechung von David Irvings Bekenntnisbüchlein "Meine Gefängnisse". Der britische Neonazi und Holocaustleugner gerät Pfeiffer zum "renommierten [...] Historiker" und das Verbotsgesetz zum "Relikt aus dunkelster Besatzungszeit, das als Instrument zur Niederhaltung unliebsamer Meinungen missbraucht wird". Irving habe nicht nur das Leben in österreichischer Haft eindringlich dargestellt, sondern auch eine "Hommage" an den "Verbotsgesetzspezialisten Herbert Schaller" abgeliefert. Der Neonazi-Verteidiger sei eine "Ausnahmepersönlichkeit, die in wenigen Monaten auf ihr 60jähriges Rechtsanwaltsjubiläum zurückblicken" könne. Tatsächlich ist Schaller bereits seit 1995 kein Anwalt mehr. Auch ließe sich darüber streiten, ob der unlängst von Spanien ausgelieferte Neonazi Gerd Honsik ein "Dichter und Dissident[en]" ist. (Die Aula 10/2007, S. 41)
In einem Bericht über den umstrittenen "Turmkommers" deutscher Burschenschafter in Linz wird aus der Rede des ehemaligen FPÖ-Landesobmannes Hans Achatz (aB! Libertas, Wien) zitiert. Auch er sieht in der polizeilichen und juristischen Verfolgung von Neonazis und Holocaustleugnern eine "zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit": "Das geht im Falle der öffentlichen Bekundung abweichender Geschichtsbilder bis zum Strafprozess. Es ist ein Armutszeugnis für die Demokratie, den Glauben an mehr als 60 Jahre zurückliegende Verbrechen vorzuschreiben, indem der daran geäußerte Unglaube unter Strafe gestellt wird." (Ebenda, S. 32)