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"Witikobund" in Österreich

Neues von ganz rechts - Mai 2003

Der 1947 von ehemaligen Parteigängern Konrad Henleins in Deutschland gegründete Witikobund, die am weitesten rechts außen angesiedelte Gruppierung im Milieu der so genannten Vertriebenen, hat im Herbst des Vorjahres seinen Arbeitskreis Österreich reaktiviert. Ende Oktober wurde in Linz ein neuer Vorstand gewählt: Der ehemalige FPÖ-Nationalrat Martin Graf (akademische Burschenschaft Olympia) steht den österreichischen Witikonen vor, als seine Stellvertreter agieren der Linzer FPÖ-Gemeinderat Robert Hauer, der Klosterneuburger FPÖ-Bezirksrat Herbert Vonach und Frank Dieter Stanzl, ehemaliger Funktionär der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei (NDP) und nunmehriger FPÖ-Gemeinderat in St. Andrä-Wördern. Zum stellvertretenden Schriftführer wurde Gerhard Staudinger gewählt. Dieser war bis Ende der 90-er Jahre parlamentarischer Mitarbeiter der FPÖ, an deren aktuellem Parteiprogramm er in führender Position mitschrieb. Wiederholt war Staudinger Teilnehmer und Referent bei den alljährlichen Treffen des 1998 behördlich aufgelösten Vereins Dichterstein Offenhausen. Weitere Funktionäre: Birgit Pitsch (Kassier), Dietmar Grenzecker (Kassier-Stellv.), Christian Pitsch (Schriftführer), Michel Jakob (Generalsekretär und Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit), Alois Jahn (Beirat), Karl Koplinger und Helmut Wlasaty (Rechnungsprüfer). Der Bundesvorsitzende des Witikobundes, Horst Rudolf Übelacker, wurde in den Vorstand des Arbeitskreises Österreich, Martin Graf in den Vorstand des pangermanischen Witikobundes kooptiert.

Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz meinte Ende 2001 über den Witikobund, es habe "eine Verdichtung von tatsächlichen Anhaltspunkten für rechtsextremistische Bestrebungen festgestellt". Im Witikobrief habe man darüber hinaus in letzter Zeit verstärkt antisemitisch geprägte Textstellen registriert. Die Witikonen selbst geben mehr als zehn Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung die "Einheit Deutschlands" als Ziel an. Sie wenden "sich gegen Verfälschungen und Klitterungen der Geschichte des deutschen Sprachraums und der deutschen Siedlungsgebiete zum Zwecke der nationalen Erniedrigung sowie der moralischen und materiellen Erpressung". (Witikobrief 3-6/2002, S. 19)

 

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