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Nationaler Versand in Österreich gegründet (Yggdrasil-Versand)

Neues von ganz rechts - Mai 2003

Die neonazistische Szene in Österreich muss sich nicht mehr allein aus Deutschland mit Materialien versorgen. Seit einiger Zeit ist im Raum Wien der Yggdrasil-Versand aktiv, der auf seiner Homepage u. a. einschlägige T-Shirts, Schmuck, Bücher und Musik-CDs anbietet. Laut einer Domain-Abfrage fungiert als Administrator dieser Homepage der wegen früherer Aktivitäten schon bekannte Sascha Gasthuber. Gasthuber war im Jahr 2001 ein führender Aktivist der Kameradschaft Germania Wien, die vom DÖW als neonazistisch eingestuft wurde.

Unter den CDs finden sich z. B. Angebote wie "Balladen des nationalen Widerstandes", ein Sammelsurium von Liedern, u. a. geschrieben und gesungen von in der rechtsextremen und neonazistischen Szene aktiven Liedermachern wie Jörg Hähnel und Frank Rennicke. Hähnel zählt schon seit Jahren zu den bekannteren NPD-Aktivisten. Rennicke wurde im Oktober 2002 wegen mehrfacher Volksverhetzung in zweiter Instanz vom Landesgericht Stuttgart zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt.

Unter den Buchangeboten ist das von Hans F. K. Günther geschriebene Buch "Gattenwahl" bemerkenswert. Auf der Homepage des Yggdrasil-Versands wird es folgendermaßen angepriesen: "In unserer individualistischen Gesellschaft sehen immer mehr Menschen in der Ehe eine überflüssige Einrichtung. Doch nur durch eine stärkere Verwurzelung des ehelichen Gedankens wird das erkrankte Volksleben wieder gesund. Voraussetzung für eine glückliche Ehe ist die richtige Gattenwahl, bei der die Heiratswilligen mehr auf die Erbanlagen ihres künftigen Lebenspartners achten sollten. Der Faksimile-Nachdruck von 1941 ist ein aufschlussreicher Leitfaden für eine vernünftige Eheplanung als Grundlage einer gesunden, völkischen Arterhaltung."
Bei dem unter dem Namen "Rasse-Günther" bekannt gewordenen Hans F. K. Günther handelt es sich um einen der wichtigsten Rassentheoretiker des Nationalsozialismus, der auch nach dem Ende des NS-Regimes an seinen Theorien festhielt. Der 1891 in Freiburg/Breisgau geborene und 1968 ebenda verstorbene Günther wurde nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland Direktor der Anstalt für Rassekunde, Völkerbiologie und ländliche Soziologie in Berlin. Ab 1940 war er an der Universität Freiburg als Professor tätig. Laut Friedemann Bedürftig, dem Herausgeber des Lexikons "Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg", lieferte Günther mit seinem 1922 erschienenen Werk "Rassenkunde des deutschen Volkes" die "'wissenschaftliche' Grundlage für die Judenverfolgung des NS-Staates".

 

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