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"Siegers Liste" (© Fred Duswald)

Neues von ganz rechts - März 2004

"Der alliierte Sieg über das Deutsche Reich und seine Verbündeten verwandelte die Welt in ein globales Menschenjagdrevier", konstatiert Fred Duswald in der März-Ausgabe der Aula: "In Internierungslagern darbten Dichter und Schriftsteller, vegetierten Wirtschafter und Wissenschafter, schmachteten Arbeiter und Akademiker." (Aula, 3/2004, S. 37) Ursache all dieses - wohlgemerkt erst nach Kriegsende 1945 stattfindenden - Schmachtens und Darbens: Fahndungslisten des Central Registry of War Criminals and Security Suspects, durch die, folgt man Duswalds Gedanken, nach "toten Widerständischen und überlebenden Regimegegnern, nach belasteten Beamten und Politikern, nach unpolitischen Miminnen und Mimen" (ebenda) gefahndet wurde - nur nicht (oder nur nebenbei) nach Kriegsverbrechern. "Bewaffnet mit Listen wie diesen brachten die Alliierten, von törichten deutschen Politikern heute als 'Befreier' gefeiert, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Opfer hinter Stacheldraht oder gar an den Galgen." (Ebenda, S. 38)

In der vom rechtsextremen Druffel-Verlag 2002 im Nachdruck herausgebrachten Fahndungsliste (Wanted! Die Fahndungsliste der US-Amerikaner 1945. Die Deutschen im Visier der Sieger) ist Duswald u. a. auf den Namen des Historikers und Begründers der wissenschaftlichen Zeitgeschichtsforschung in Österreich Ludwig Jedlicka gestoßen:

"Der Historiker Ludwig Jedlicka ('Abwehr Official, Gefreiter, Vienna'), dem laut Dissertation 1939 [im Alter von 23 Jahren] die NS-Zeit 'letzte und höchste Erfüllung' gebracht hatte, sah nach dem verlorenen Krieg Österreich als Opfer. Der allzeit Angepasste avancierte zum 'Papst der österreichischen Zeitgeschichte', wurde Mitbegründer des 'Wiener Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes' und Mentor von Herbert Steiner, des kommunistischen 'Kanoniers' der 'letzten Stalinorgel', wie AULA-Autor Friedrich Romig den von Jedlicka mitinitiierten Denunziantenstadel titulierte." (Ebenda, S. 38)

An diesem und den in der Folge angeführten Beispielen fällt eine Gemeinsamkeit auf, die Fred Duswald zu stören scheint: Hier sind ehemalige Nationalsozialisten (bzw. deren Nachfahren) ihrer Gesinnung nicht treu geblieben ...

 

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