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Wieder RFJ-Funktionär bei Neonazi-Versand

Neues von ganz rechts - Februar 2012

Nachdem schon vor drei Jahren zwei Mitarbeiter des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf durch ihre Bestellungen beim neonazistischen Aufruhr-Versand für Aufregung sorgten, ist mit Jürgen Franzelin nun ein Salzburger Jungfreiheitlicher ins Gerede gekommen: Wie der ORF-Salzburg am 2. Februar 2012 berichtete, hat der Finanzreferent des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) Salzburg zwei Jahre zuvor beim Nationalen Versandhaus eine Bestellung aufgegeben. Den neonazistischen Charakter dieses Internet-Versandes dokumentiert ein 2009 veröffentlichter Bericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen. Dort wird in einem Kapitel über das Nationale Versandhaus darauf hingewiesen, dass dieses angegeben hätte, Teile des Verkaufserlöses an die Hilfsorganisation für nationale und politische Gefangene und deren Angehörige e. V. (HNG) zu spenden. Die HNG war eine der bekanntesten und aktivsten neonazistischen Organisationen Deutschlands, sie wurde 2011 vom deutschen Bundesinnenminister verboten.

Auf die Frage des ORF, wie er zu dieser Webseite gekommen sei, antwortete Franzelin, dass er sie "durch Preisvergleiche und über Suchmaschinen" gefunden habe. Auch die Konfrontation mit dem einschlägigen Angebot durch den ORF - etwa ein Button mit "Deutschland" in den Grenzen von 1939 - ließ beim RFJ-Funktionär kein Schuldbewusstsein aufkommen. Vielmehr unterstellte er seinen KritikerInnen, dass sie unter "Verfolgungswahn" litten. Die Frage, ob es ein Fehler gewesen wäre, bei diesem Versand zu bestellen, verneinte er. Ganz im Gegenteil: "Ich werde da nächstes Mal sicher wieder bestellen. Es wird das alles nur künstlich aufgebauscht", so Franzelin gegenüber dem ORF. Mehr Problembewusstsein zeigte der Jungfreiheitliche in einem anderen Interview, in dem er betonte, beim Nationalen Versandhaus nur "als Privatperson [...] und nicht als Vereinsmitglied" bestellt zu haben (Salzburger Bezirksblätter, 10. 2. 2012).

Rückendeckung bekam Franzelin vom FPÖ-Nationalratsabgeordneten Christian Höbart. In einer Aussendung vom 2. Februar zeigte sich der FPÖ-Politiker "schockiert" von der Berichterstattung des ORF, der eine "Menschenhatz" gegen eine FPÖ-Nachwuchshoffnung veranstalte, nur weil diese bei einem "legalen Versandhaus" eingekauft habe. Der ORF-Bericht sei eine "beispiellose Hetze gegen alles, was nicht dem linkslinken Zeitgeist entspricht", Aussagen seien "verdreht", Gespräche "bespitzelt" und "illegale Bestelldaten" zur "Vernaderung" benutzt worden, so Höbart.

 

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