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Holocaustleugner-Konferenz in Teheran mit österreichischer Beteiligung

Neues von ganz rechts - Dezember 2006

Zwischen 11. und 12. Dezember fand in der iranischen Hauptstadt die schon seit langem angekündigte "Holocaust-Konferenz" statt. Veranstalter war das dem iranischen Außenministerium nahe stehende Institute for Political and International Studies (IPIS). Nach offiziellen Angaben haben an dieser Konferenz mehr als 60 Gäste aus 30 Ländern teilgenommen. Über den Charakter der Konferenz konnte schon im Vorfeld kein Zweifel aufkommen: Sowohl die Aussagen von iranischen Politikern zum Thema Holocaust, allen voran Präsident Ahmadinejad, der den Holocaust wiederholt als "Mythos" bezeichnete, als auch die schon seit langer Zeit existierenden engen Kontakte zwischen dem Iran und der internationalen Neonaziszene (Download: Anton Maegerle, Die iranische Rechtsextremisten-Connection ») ließen nur den Schluss zu, dass es sich bei dieser Konferenz um ein antisemitisches und "revisionistisches" Spektakel handelt. Massiv beworben wurde das "Revisionisten"-Treffen u. a. auf der Homepage des neonazistischen australischen Adelaide-Institutes. Dort konnten sogar die für die Teilnahme notwendigen Anmeldeformulare heruntergeladen werden. Laut Eigenangaben ist der Leiter dieses "Institutes", Fredrick Töben, schon öfters im Iran gewesen, um dort bei Vorträgen seine holocaustleugnenden Thesen zum Besten zu geben. Überhaupt dürfte das Adelaide-Institut bei der Vorbereitung dieser Konferenz eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Die Kontakte zwischen Töben und führenden iranischen Politikern werden auch durch ein auf seiner Homepage veröffentlichtes Foto belegt, auf dem der Australier zusammen mit Ahmadinejad zu sehen ist.

 

Auf deutschen Neonazi-Sites wurden noch während der Konferenz die ersten Reden veröffentlicht, etwa jene des Schweizer Neonazis Bernhard Schaub, eines der führenden Aktivisten des Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten:

 

"Die 'Auschwitzkeule' (Martin Walser) dient dazu, jeden einzuschüchtern oder niederzuknüppeln, der schon nur die Machenschaften und Machtspiele der jüdischen Hochfinanz und ihrer Helfershelfer aufdeckt [...]. Wer sich aber gar herausnimmt, das gängige Geschichtsbild des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Konzentrationslager einer Revision zu unterziehen und ungewohnte Fragen zu stellen (das ist die eigentliche Bedeutung des Wortes 'Revisionismus'!), der wird von den Medien mit dem übelsten Titel bedacht, der zu vergeben ist: 'Holocaust-Leugner'. Dieser Begriff ist deswegen verleumderisch und niederträchtig, weil er nicht nur das Bestreiten des Holocaust enthält, sondern ein Bestreiten wider besseres Wissen suggeriert. Man unterstellt den revisionistischen Forschern, absichtlich zu lügen, wenn sie die Gaskammermorde bezweifeln. [...] Wer eine Lüge entdeckt, fragt über kurz oder lang nach dem Lügner und nach dessen Triebfedern und Absichten. Wenn sich die Gaskammern und damit die millionenfachen Gaskammermorde eines Tages als Erfindung herausstellen, dann wird unweigerlich die Frage kommen: Was für ein Gehirn hat sich eine solche abartige, bestialische Lüge ausgedacht? Und was für eine Gruppe von Unmenschen hat sich damit die Macht gesichert, dass ein ganzes großes Kulturvolk - die Deutschen und ihr Reich - nicht nur militärisch besiegt, sondern moralisch für alle Zeiten in Haft genommen wurde? Der französische Autor Roger Garaudy hat zwar mit seinem Buchtitel 'Les mythes fondateurs de la politique israélienne' ('Die Gründungsmythen der israelischen Politik') schon auf einen der wesentlichen Gründe für den Holocaust-Mythos hingewiesen: Die moralische Rechtfertigung für die Gründung des Zionistenstaates in Palästina. Das ist aber nicht alles, und es ist noch nicht einmal das Wichtigste. Das Entscheidende ist die Festlegung des singulären Opferstatus des jüdischen Volkes in einer nicht nur welthistorischen, sondern geradezu religiösen Dimension. Dies versetzt die Juden in die Lage der moralischen Unangreifbarkeit [...]. Mit Hilfe dieses neuen Glaubens und dieses neuen Sündenkatalogs konnten die Weltzionisten - von denen die israelischen Zionisten nur einen kleinen Teil bilden - ihre Macht ins Unabsehbare ausdehnen. Ihr mächtigster Gegner, das Deutsche Reich, war in zwei Weltkriegen niedergeworfen worden, und nun schritten sie zur vermeintlichen Alleinherrschaft. Planmäßig und Schritt für Schritt wurden in Europa Kultur, Tradition und Moral zerstört - auch bei denen, die sich wie die Engländer und Franzosen für die Sieger hielten -, bis in dem stolzen Abendland beinahe nur noch ein dekadenter Pöbel übrigblieb. Aber bei aller selbstzufriedenen Schlauheit der Zionisten: Sie haben einen großen und unverzeihlichen Fehler begangen. Sie haben ihr Imperium auf einer Lüge aufgebaut, auf der Lüge von den sechs Millionen vergasten Juden. Und nun zittern sie vor der Wahrheit. Nicht weil sie Skrupel hätten. Diese Art von Menschen lügt ganz skrupellos. Sondern weil sie Angst vor ihren ausgebeuteten und gedemütigten Untertanen in aller Welt haben, wenn diese einmal die Wahrheit erfahren. Denn nicht alle Europäer haben sich den neuen Herren gebeugt und den Gesslerhut gegrüßt. In allen Ländern gibt es unerschrockene Kämpfer für die Wahrheit, eben die Revisionisten. Sie stehen vor Gericht, sie sitzen im Gefängnis, sie werden an den Bettelstab gebracht - aber sie kämpfen. [...] Deswegen betrachten wir es als ein Gottesgeschenk, dass der weise und mutige iranische Präsident und mit ihm eine ganze Anzahl weiterer politischer und religiöser Würdenträger des Islam den Kampf gegen den Holocaust-Mythos aufgenommen haben."

 

Laut Adelaide-Institute und mehreren Zeitungen waren bei dieser Konferenz neben so bekannten Holocaustleugnern wie Fredrick Töben, Robert Faurisson (Frankreich) und Bradley R. Smith (USA) auch drei Österreicher anwesend: Der bedeutendste Neonazi-Anwalt im deutschsprachigen Raum, Herbert Schaller, der erst im heurigen Frühjahr vorzeitig aus der Haft entlassene ehemalige FPÖ-Bezirksrat Wolfgang Fröhlich und Hans Gamlich, der 1999 in Andreas Mölzers Zur Zeit den Holocaust als "Mythos" bezeichnet und die Unmöglichkeit der Gaskammermorde behauptet hatte. Daneben nahm auch Moishe A. Friedman, der sich als "Oberrabbiner der Orthodoxen Antizionistischen Gemeinde Österreichs" ausgibt, am "Revisionisten"-Treffen teil. Der militante Israel-Hasser Friedman, dem schon im Februar 2002 von mehreren (ultra)orthodoxen Rabbinern jedes Recht, sich als Vertreter einer jüdischen Gemeinde auszugeben, abgesprochen wurde, wird schon seit längerem von Rechtsextremen und Antiimperialisten instrumentalisiert. Bereits im Frühjahr 2006 nahm er an einer einschlägigen Tagung im Iran teil. Zuletzt trat Friedman als Redner auf einer antiisraelischen Demonstration in Wien am 28. Juli dieses Jahres in Erscheinung. Anfang Juli 2004 veranstaltete Friedman, der im besten Einvernehmen mit der Palästinensischen Gemeinde in Österreich agiert, eine "antizionistische Konferenz" in Wien, an der u. a. der ehemalige FPÖ-Politiker John Gudenus und der nunmehrige FPÖ-Nationalrat Ewald Stadler teilnahmen. Der offiziell nicht anerkannte "Rabbiner" nannte dort einmal mehr den Holocaust eine gerechte "Strafe Gottes". Seine Rede in Teheran wurde von der deutschen Neonazi-Site stoertebeker veröffentlicht, wobei man sich aus rechtlichen Gründen vom Inhalt formal distanzierte:

 

"In diesem Zusammenhang muss man auf die Tatsache hinweisen, daß die wahren Hintermänner, Finanziers und zum Teil Vollstecker der Grausamkeiten im Zweiten Weltkrieg Zionisten waren. [...] Der Begründer des Zionismus, Theodor Herzl, hat bereits in seinen ersten Tagebüchern erstaunlicherweise von einer Zahl von sechs Millionen Juden gesprochen, die angeblich in Europa bedroht sind und daß eine Chance für den sog. Judenstaat nur gegeben sein wird, wenn es auch zu einer Katastrophe an diesen sechs Millionen europäischen Juden kommt. Die Gründer des Zionismus, der eine wirklich verbrecherische Sekte ist, haben als eine ihrer ersten Aktionen eine Reise nach Deutschland unternommen, um die Judenfeindlichkeit anzuheizen. Gleichzeitig haben die Zionisten alle möglichen Maßnahmen in die Welt gesetzt, um das deutsche Volk zu provozieren, zu erniedrigen und zu boykottieren, und sie haben bei allen Weltregierungen erfolgreich gegen Deutschland Lobbyarbeit betrieben, unter anderem beim bolschewistischen Russland, aber auch in England und Amerika. [...] Das deutsche Volk hat in keiner Weise in der erster Linie eine Strategie zur Vernichtung der Juden verfolgt. Es ging den Nationalsozialisten anfangs darum, die Juden aus Deutschland zu vertreiben. Wirkliches Interesse an einem Genozid an den Juden hatten vielmehr die Zionisten, die hofften, dadurch die nötige Unterstützung (politischer und finanzieller Natur) für die Errichtung eines jüdischen Staates Israel zu gewinnen."Friedmans antisemitische Brandrede gegen die "Holocaust-Religion" gipfelte in der offenen Leugnung der Opferzahl von sechs Millionen.

 

Während der von dem flüchtigen Neonazi Gerd Honsik als Redner vorgeschlagene Herbert Schaller tatsächlich sprach, soll der Wiener Holocaustleugner Wolfgang Fröhlich auf Anraten seines Anwaltes seinen Vortrag zurückgezogen haben. Dies wird auch auf der Homepage des Adelaide-Institutes bestätigt.

 

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