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"Aula" bewirbt Holocaustleugnung

Neues von ganz rechts - April 1999

Die seit einiger Zeit zu konstatierende Radikalisierung der Aula findet ihren Ausdruck auch in der Anzeigenpolitik. Das freiheitliche Magazin aus Graz, mit welchem die gleichnamige Partei heute nichts mehr zu tun haben will, wirbt in der März-Ausgabe (3/1999, S. 49) groß für die derzeit wohl bedeutendste "revisionistische" Publikation in Europa: die in Großbritannien erscheinenden Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung.

Als Herausgeber fungiert die belgische Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO), verantwortlich im Sinne des Presserechtes zeichnet Germar Rudolf. Im Zwischenbericht 1998 des Verfassungsschutzes des Landes Nordrhein-Westfalen heißt es über die Vierteljahreshefte: "In der pseudowissenschaftlich aufgemachten Publikation werden vornehmlich der Völkermord an den europäischen Juden geleugnet und deutsche Kriegsverbrechen relativiert." (S. 32) Bei drei Durchsuchungen der VHO-Räumlichkeiten konnte die belgische Polizei Ende 1997 und Anfang 1998 zahlreiche "revisionistische" Schriften beschlagnahmen. Daneben setzte die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften mehrere Ausgaben der von der Aula beworbenen Vierteljahreshefte auf den Index. Herausgeber Rudolf, der auch unter dem Namen Scheerer und dem Pseudonym Ernst Gauss in Erscheinung tritt, kam wiederholt mit den Gesetzen in Konflikt: 1995 wurde er wegen "Aufstachelung zum Rassenhaß" und Holocaust-Leugnung in Stuttgart zu einer 14monatigen Haftstrafe verurteilt. Einem neuerlichen Prozeß entzog sich Rudolf/Scheerer 1996 durch Flucht ins Ausland. Der per Haftbefehl gesuchte "Revisonist" wird heute in Spanien vermutet. In der Aula-Werbung für diese antisemitischen Geschichtsfälschungen zeigt sich einmal mehr, welcher Geist im burschenschaftlichen FPÖ-Umfeld weht.

 

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