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Österreichische Rassenhygieniker

Von der Rassenhygiene zum Massenmord


Obwohl die unmittelbaren ideologischen Wegbereiter und die hauptverantwortlichen Organisatoren von Zwangssterilisierung und Euthanasie im "Altreich" agierten, drangen rassenhygienische Ideen auch in Österreich massiv in Politik und Wissenschaft ein. Später bekannte Wissenschaftler wie Konrad Lorenz oder Walther Birkmayer propagierten die "rassenpflegerische" "Ausrottung" und "Ausmerze", aber auch der sozialdemokratische Wohlfahrtsstadtrat von Wien, Prof. Julius Tandler, hatte 1929 die "Unfruchtbarmachung der Minderwertigen" gefordert.

Schon 1924 war an der Universität Wien die "Wiener Gesellschaft für Rassenpflege", eine akademisch-wissenschaftliche Vereinigung, konstituiert worden, die aufs Engste mit der NS-Bewegung verbunden war, wie man 1938 stolz einbekannte. Nach dem "Anschluss" breitete diese Gesellschaft ihre Tätigkeit über die ganze "Ostmark" aus und wurde eine der größten Ortsgruppen der "Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene". Führende deutsche Rassentheoretiker (Dr. Ruttke, Prof. Rüdin, Prof. von Verschuer) wurden zu Vorträgen nach Österreich eingeladen.

An den Universitäten, insbesondere an den medizinischen Fakultäten, wurden nach dem März 1938 die "erb- und rassenbiologischen Lehren" offiziell in den Forschungs- und Lehrbetrieb integriert. Besonderen Nutzen zogen daraus die Anthropologen, die sich neben einschlägigen Publikationen durch "rassenkundliche Gutachten" in Abstammungsprozessen beträchtliche Einkommen sicherten.


 


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