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Geplantes und Realisiertes - eine Gegenüberstellung

Nationalsozialistische Architektur und Stadtplanung
Die Architekturpolitik des "Dritten Reiches" blieb in weiten Bereichen lediglich eine Ankündigungspolitik. Das diente der Propaganda und sollte die Volksgenossen der "Ostmark" auf die Vorzüge des Nationalsozialismus einschwören. Daher wurde jeder auch noch so kleine fertig gestellte Bauabschnitt der Autobahn, jedes noch so unbedeutende neue Wohnhaus mit riesigem öffentlichkeitswirksamen Aufwand gefeiert. Der Planung entsprachen die realisierten Bauten nicht einmal annähernd: Erstens fehlte das nötige Geld zur Fertigstellung oder auch nur zum Beginn der Monumentalbauten, zweitens verlagerte der Krieg die Interessen der öffentlichen Hand zunehmend auf die Rüstungsindustrie. Aus diesem Grund wurden die Neubauprojekte auf eine nicht näher definierte Zeit nach dem "Endsieg" verschoben. Vor allem auf dem Sektor des sozialen Wohnbaus erreichten die Nationalsozialisten ihre hoch gesteckten Ziele nicht: Allein für Wien wurden 80.000 neue Wohnungen geplant, bis Februar 1941 aber kaum 2.000 realisiert. Die "Arisierung" jüdischer Wohnungen kam wesentlich billiger, die Vertreibung jüdischer Mieter ersetzte gleichsam eine wirksame Sozial- und Wohnbaupolitik.


 


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