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Weiss, Rudolf

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Вейсс Рудольф Францевич

Geboren: 22.03.1907, Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten, NÖ)

Beruf: Radiotechniker

Letzter Wohnort in Österreich: Lilienfeld (NÖ)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 04.03.1926

Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan), Alma-Ata

Verhaftet: 13.11.1937, Alma-Ata

Anklage: Spionage, konterrevolutionäre Agitation

Urteil: 29.04.1939, Militärtribunal der kasachischen NKVD-Truppen, 15 Jahre Lagerhaft; 1940, Ausweisung

Rehabilitiert: 09.02.1999, Militärhauptstaatsanwaltschaft

Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Rudolf Weiss wurde 1907 in Wilhelmsburg im Bezirk St. Pölten geboren. Er machte eine technische Ausbildung und war ab 1923 in der SAJ tätig. Zusammen mit der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe nach Kasachstan, gelangte Weiss im März 1926 in die Sowjetunion. Wie lange er in der Uhlfeld-Kolonie tätig war, ist nicht bekannt - viele Mitglieder verließen die Kommune in Kzyl-Orda (Qyzylorda) am Fluss Syr-Darja bereits vor der offiziellen Auflösung im März 1927. Weiss kam nach Alma-Ata, wo er in der Röntgenstation eines Krankenhauses beschäftigt war. 1933 reiste sein Bruder Franz zu ihm und fand Arbeit als Elektriker, bis er 1937 ausgewiesen wurde.

 

Fünf Tage nach der Abreise des Bruders wurde Rudolf Weiss am 14. November 1937 verhaftet. Ursprünglich am 29. April 1939 wegen Spionage und konterrevolutionärer Agitation zu fünfzehn Jahren Lagerhaft verurteilt, wurde das Urteil Anfang 1940 revidiert und Weiss des Landes verwiesen. Am 20. Jänner 1940 wurde Rudolf Weiss bei Brest-Litovsk den deutschen Behörden übergeben, am 15. Februar 1940 kehrte er nach Wien zurück. Er arbeitete dann bei der Firma Kapsch als Techniker.

 

 

Quelle: ÖStA, DÖW, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru

 

Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.

 

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