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Locker, Jakob

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Локкер Яков Германович (Миллер Франц Иванович)

Geboren: 1895, Kronstadt (Brașov, Siebenbürgen)

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 15.10.1937, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 14.03.1939, Militärkollegium des Obersten Gerichts, Tod durch Erschießen

Gestorben: 08.05.1939, Moskau

Rehabilitiert: 04.08.1956, Militärkollegium des Obersten Gerichts

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Jakob Locker wurde 1895 in Kronstadt (Siebenbürgen) geboren. Er desertierte im Ersten Weltkrieg aus der k.u.k. Armee und gehörte 1918 zu den Gründungsmitgliedern der KPÖ. Anfang der zwanziger Jahre wurde er unter dem Decknamen Miller (Миллер Франц Иванович) Agent des sowjetischen Militärgeheimdiensts GRU (Главное разведывательное управление Генерального штаба ВС), in dem er es bis zum Bataillonskommissar brachte. Anfang 1922 baute er zusammen mit Ignaz Reiss (Игнатий Станиславович Рейсс; eigentlich - Натан Маркович Порецкий, im September 1937 nach Kritik an Stalin von NKVD-Agenten bei Lausanne ermordet) in Lemberg (Львiв) ein illegales kommunistisches Netzwerk auf. Locker war als Agent in Österreich, Deutschland, Polen, Rumänien und China tätig. Ab 1925 war er Mitglied der KPD.

 

1937 wurde er von einem Auftrag in China zurückbeordert, aus der Roten Armee entlassen und am 15. Oktober 1937 in Moskau verhaftet. Wegen Spionage am 14. März 1939 zum Tode verurteilt, wurde Locker am 8. Mai 1939 hingerichtet.

 

 

Quelle: lists.memo.ru (als Миллер)

 

Siehe auch Hans Schafranek (Hrsg.), Die Betrogenen. Österreicher als Opfer stalinistischen Terrors in der Sowjetunion, Wien 1991, S. 205 f.

 

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