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Handley, Gustav

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Гандлей Густав Людвигович

Geboren: 30.01.1876, Wien

Beruf: Werkzeugmacher

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1930

Wohnorte in der Sowjetunion: Zaporož'e, Rybinsk, Zlatoust, Lugansk, Moskau, Kujbyšev, Čkalov

Verhaftet: 23.11.1941, Kujbyšev

Anklage: antisowjetische Propaganda

Urteil: 27.09.1942 (?), Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Verbannung in das Gebiet Čkalov

Rehabilitiert: 11.12.1989, Staatsanwalt des Gebietes Kujbyšev

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Gustav Handley, der Vater von Rosa Handley und Martha Handley, wurde 1876 in Wien geboren und wanderte 1930 in die Sowjetunion aus. Er arbeitete dort als ausländischer Spezialist in einem Flugzeugmotoren-Betrieb in Zaporož'e (Запоріжжя) in der Ukraine. Gustav Handley wurde dann nach Rybinsk versetzt, dort jedoch als Ausländer, der nicht in einem Rüstungsbetrieb arbeiten durfte, bald entlassen. In der Folge arbeitete er zwei Monate in Zlatoust, dann in Lugansk und Moskau und zur Zeit seiner Verhaftung am 23. November 1941 in Kujbyšev (Samara). 1935 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft. Seine Frau Julia und die Kinder folgten ihm in die Sowjetunion, die Frau kehrte jedoch bereits 1933 oder 1934 nach Wien zurück. Sie besuchte ihn noch 1935 und 1936. Ende 1937 verließ sie Russland endgültig, lebte dann in der Tschechoslowakei. Die Töchter Rosa – sie wurde im Dezember 1937 wegen Spionage erschossen – und Martha blieben in Russland und nahmen ebenfalls die sowjetische Staatsbürgerschaft an, über die Tochter Maria ist nichts bekannt.

 

Gustav Handley wurde (wahrscheinlich) am 27. September 1942 wegen antisowjetischer Agitation zu fünf Jahren Verbannung in das Gebiet Čkalov (Orenburg) verurteilt. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, ÖStA, GARF

 

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