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Die anstaltsinternen Tötungen in der Heil- und Pflegeanstalt der Stadt Wien "Am Steinhof" in der NS-Zeit

Projektleitung: Hon.-Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer

 

Projektbetreuung: Mag. Peter Schwarz

 

Luftaufnahme des Steinhofs

 

Luftaufnahme des "Steinhofs", 1930er Jahre



Wien-"Am Steinhof" war eine der größten psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalten des "Dritten Reichs".


Foto: media wien

 

 

Der Komplex der dezentralen Anstaltsmorde nach dem August 1941 wurde von der Forschung bislang nur peripher berücksichtigt. Erklärtes Ziel des Projektvorhabens war es, diese Forschungslücke auszufüllen. Die zu klärenden Fragenstränge entsprachen - etwas grob vereinfacht - im Wesentlichen folgender thematischer Grundstruktur bzw. Gliederung:

 

  • Voraussetzungen und Bedingungen der Patiententötungen

  • Methoden des Massenmordes

  • Patientenverlegungen im Rahmen katastrophenmedizinischer Planungen

  • Ereignisgeschichtlicher Ablauf sowie Umfang bzw. Dimension des Massenmordes
  • Organisation und Durchführung der anstaltsinternen Tötungen sowie Verantwortung der zuständigen lokalen, regionalen und zentralen politischen Entscheidungsträger

  • Mitwirkung bzw. Haltung der Anstaltsleitung, des Ärzte- und Pflegepersonals sowie der Verwaltung

  • Widerstand, Handlungsspielräume, Einstellung bzw. Reaktion von Angehörigen

  • Bevorzugte Opfergruppen, Schicksal ausgewählter Patientengruppen, insbesondere der jüdischen PatientInnen

  • Patientenmassensterben nach der "Befreiung" 1945?

  • Gerichtliche Ahndung der anstaltsinternen Tötungen in der Anstalt "Am Steinhof" und der Umgang mit Tätern und Opfern nach 1945

 

Zur Methodik

 

  • Auf hermeneutischer Grundlage erfolgte eine historisch-quellenkritische und deskriptiv-analytische Auswertung der archivalischen Quellen: Hier ging es um die fachgerechte Rekonstruktion der Fakten und um die Kontextualisierung der recherchierten Ergebnisse in den zeit- und medizinhistorischen Forschungsdiskurs.

  • Empirische Analysen des statistischen Datenmaterial (in Bezug auf die Anstaltsstatistiken, Patientenbewegung etc.), Erstellung einer Datenbank (Erfassung aller im Zeitraum 1938 bis 1945 in der Heil- und Pflegeanstalt Steinhof verstorbenen PatientInnen, Grundgesamtheit/Sample über 8000 Personen).

  • Oral-History-Methode: empirisch-qualitative Tiefeninterviews mit noch lebenden Zeitzeugen (Kinder der NS-Erziehungsanstalt "Am Spiegelgrund", ehemaliges Pflegepersonal der Anstalt "Steinhof" etc.) sowie Verwendung bereits vorhandener Interviews der Oral-History-Sammlung des DÖW.

 

 

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